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NEUSTADT (MDS): Streit um Pfarrers Bart

NEUSTADT (MDS)

Streit um Pfarrers Bart

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    Pfarrer Georg Link verehrte den heiligen Burkard, den ersten Bischof von Würzburg. "Er hielt ihn für den eigentlichen Gründer der Abtei Neustadt", schrieb Pfarrer Barthels von Steinfeld in der Beilage "Heimatland" der Lohrer Zeitung von 1952. Link, der sich als Nachfolger der Benediktiner in Neustadt fühlte, legte sich dessen Namen zu und nannte sich Georg Burkard Link. Er habe sogar den Kirchenpatron St. Michael durch St. Burkard ersetzen wollen, aber da habe die Bischöfliche Behörde nicht mitgespielt.

    Aus dem gleichen Grund ließ sich Link einen Bart stehen, was damals ausschließlich Ordensgeistlichen gestattet war. Zwar nahm sein Völklein in Neustadt dies ohne Murren zur Kenntnis, bei der geistlichen Obrigkeit jedoch stieß sein "Gesichtsschmuck" auf Ablehnung. Dreimal forderte man den Pfarrer in scharfem Ton auf, den Bart unverzüglich abzunehmen. Auch eine "Unterschriftenaktion", mit der sich der Geistliche in Neustadt und den umliegenden Dörfern bestätigen ließ, dass niemand an seinem Bart Anstoß nehme, änderte daran nichts. Man drohte Link mit Amtserhebung für den Fall, dass er sich nicht beuge und den Bart entferne. Link machte sich schließlich auf nach Würzburg, um mit dem Bischof persönlich zu sprechen. Doch, er wurde nicht vorgelassen. "Er soll erst seinen Bart entfernen, dann mag er kommen", ließ der Bischof verlauten. Da habe Link zähneknirschend seinen Bart für das Gespräch "geopfert", erzählte Barthels. Kaum zu Hause, ließ er ihn aber wieder sprießen und trug den Bart stolz und ohne jegliche Beanstandung - bis zu seinem Tod.

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