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SANDERAU: Neuer Radweg ist umstritten

SANDERAU

Neuer Radweg ist umstritten

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    Entgegen der Einbahnstraße: Wo in der Adalberostraße einst Autos parkten, sind nun Radfahrer Richtung Adalberokirche auf einem eigenen Fahrstreifen unterwegs. Für die Neuerung gibt's Kritik von Anwohnern, aber auch Lob.
    Entgegen der Einbahnstraße: Wo in der Adalberostraße einst Autos parkten, sind nun Radfahrer Richtung Adalberokirche auf einem eigenen Fahrstreifen unterwegs. Für die Neuerung gibt's Kritik von Anwohnern, aber auch Lob. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Wenn in der Stadt, in der sich Radfahrer häufig die Straße mit Autofahrern teilen müssen, ein neuer Radweg entsteht, gilt das prinzipiell als gute Sache. In der Adalberostraße allerdings sind die Meinungen geteilt. Dort entstand im Herbst an der nur ein paar hundert Meter langen Verbindung zwischen Weingarten- und Virchowstraße ein neuer Radweg. Anwohner wie Manfred und Ursula Hartmann bezeichnen diesen als „Schildbürgerstreich“.

    „Der Radweg kommt aus dem Nichts und führt ins Nichts.“

    Anwohner Manfred Hartmann

    „Der Radweg kommt aus dem Nichts und führt ins Nichts“, kritisiert Manfred Hartmann – ganz abgesehen davon, dass für die Neuerung zwölf Anwohnerparkplätze wegfielen. „Seit 40 Jahren ist das doch prima gelaufen“, vermissen die Hartmanns und andere Anwohner die alte Regelung: Da teilten sich Radfahrer und Fußgänger den Weg entlang des Sanderrasen. Auf beiden Seiten der Adalberostraße – einer Einbahnstraße Richtung Main – konnten Autos parken. Die Radfahrer waren weit weg vom Straßenverkehr, denn der kombinierte Rad-/Fußweg am Sanderrasen war von der der Adalberostraße durch einen Grünstreifen getrennt.

    Das ist nun vorbei: Entlang der linken Seite, wo vorher Autos parkten, verläuft der neue Radweg von der Virchowstraße in Richtung Adalberokirche – vom entgegenkommenden Autoverkehr nur durch eine weiße Linie getrennt. Wer in Richtung Eichendorffstraße/Virchowstraße radelt, fährt jetzt nicht mehr neben, sondern auf der Adalberostraße.

    Kritiker wie die Hartmanns bemängeln eine größere Gefährdung der Radler, weil diese jetzt auf der Straße fahren müssen – auch entgegen der Fahrtrichtung der Autofahrer. Manfred Hartmann betont, dass er nicht aus persönlichen Gründen, gegen den Wegfall der Anwohnerparkplätze meckert: „Wir haben haben eine Garage. Es ist für uns sogar besser geworden, weil wir jetzt keine parkenden Autos vor dem Fenster haben.“

    Und was sagt die Stadt zum „Insel-Radweg“? Dieser sei die „erste umzusetzende Hauptachse“ für eine schnelle Rad-Verbindung zum Hubland, erklärt Rathaussprecher Georg Wagenbrenner. In die Planungen von 2012 sei auch der Radverkehrsbeirat mit eingebunden gewesen. Rund 350 000 Euro koste die Einrichtung der Radachse 1 von der Rottendorfer Straße bis in die Sanderau.

    Dazu gehört auch ein neues Steuergerät für die Lichtsignalanlage an der Virchowstraße. Dieses wird benötigt, um den Radverkehr entgegen der Einbahnstraße führen zu können. Außerdem wurden neue Schleifen an den Haltebalken der Ampeln zur Bevorrechtigung der Fahrradfahrer eingelegt.

    „Es gibt offensichtlich auch Bürger, die den Radweg in dieser Form sehr schätzen. “

    Rathaussprecher Georg Wagenbrenner

    An der Ecke Adalbero-/Weingartenstraße, wo der neue Radweg endet, wurden zudem fünf Schrägparkplätze vor der dortigen Bäckerei durch zwei hintereinander liegende Stellplätze ersetzt. „Aus Sicherheitsgründen“, sagt Wagenbrenner, „um den einfahrenden Verkehr nicht durch parkende Autos zu verdecken.“

    Zur Kritik am neuen Radweg merkt der Rathaussprecher an, dass ihn über die Lob- und Beschwerdestelle des Rathauses auch ein Lob für die umstrittene Neugestaltung erreicht habe: „Es gibt offensichtlich auch Bürger, die den Radweg Adalberostraße in dieser Form sehr schätzen.“

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