Bei Aufräumungsarbeiten in der neuen Hofstelle des Quittenprojekts von Familie Wittur aus Untereisenheim wurde eine markante Bocksbeutelflasche gefunden. Weil der Gewölbekeller unter einem etwa 400 Jahre alten, denkmalgeschützten Gebäude liegt, und die Flasche obendrein in einer Mauerfuge versteckt lag, blieb das verstaubte Gefäß lange unentdeckt.
Nach dem Fund nahmen die Witturs zunächst Kontakt mit Hermann Kolesch von der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau auf, der Fachmann auf dem Gebiet des Fränkischen Bocksbeutels ist. Er habe dem Glasfund in Untereisenheim einen Seltenheitswert bestätigte, schreibt Marius Wittur in einer Mitteilung.
Auch andere Weinspezialisten durften die grüne Bauchflasche in Augenschein nehmen, aufgrund der markanten Form lässt sich aber bisher noch nicht eindeutig sagen, ob die Flasche tatsächlich einst Weingefäß war oder zu den sogenannten Pilgerflaschen zählt - die noch im 15. Jahrhundert bekannt waren und als Prototypen des klassischen Bocksbeutels gelten.
Nun soll der gut erhaltene Fund aus Untereisenheim genauer untersucht werden, um zu klären, in welcher Epoche derartige Flaschen von den Glashütten hergestellt wurden.