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OCHSENFURT: Ein Rübenjahr wie aus dem Bilderbuch

OCHSENFURT

Ein Rübenjahr wie aus dem Bilderbuch

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    In den letzten Zügen: Die Ochsenfurter Zuckerfabrik in der Nacht zum vergangenen Samstag. Wenige Stunden später ruhte der Fabrikschlot nach 117 Kampagnetagen.
    In den letzten Zügen: Die Ochsenfurter Zuckerfabrik in der Nacht zum vergangenen Samstag. Wenige Stunden später ruhte der Fabrikschlot nach 117 Kampagnetagen. Foto: Foto: Gerhard Meißner

    Der hohe Ertrag ist zu einem Gutteil dem feucht-warmen Sommer zuzuschreiben. Das allerdings hat zur Folge, dass der Zuckergehalt regelrecht verwässert wurde. Mit 17,6 Prozent liegt er unter dem Durchschnittsgehalt der letzten Jahre von 18,3 Prozent. Die große Rübenmenge macht diesen Mangel mehr als wett. Denn auch der reine Zuckerertrag pro Hektar liegt heuer mit knapp über 15 Tonnen auf dem höchsten je in Franken erreichten Wert.

    Logistische Herausforderung

    Rübeninspektor Ernst Merz spricht von einer „Bilderbuchjahr“ für die Zuckerrübe – von der Aussaat bis zur Verarbeitung. Ein mäßig trockenes Frühjahr ermöglichte eine frühe Aussaat. Was in den folgenden Monaten folgte, nennt Merz ideal. Immer dann, wenn es nötig war, gab es Regen. Von Krankheiten blieben die Rüben weitgehend verschont. Selbst eine sommerliche Durststrecke wie in den vergangenen Jahren blieb den Rüben erspart.

    117 Tage hat die Kampagne insgesamt gedauert, so lange wie selten zuvor in der Geschichte der Ochsenfurter Fabrik. Am vergangenen Donnerstag kurz vor Mitternacht kamen die letzten Rüben in der Fabrik an. Am Samstag versiegte die Dampfsäule über dem Fabrikschlot. Seit dem 13. September war rund 1,8 Millionen Tonnen Rüben nach Ochsenfurt gefahren worden, rund ein Viertel davon aus dem Landkreis Würzburg, berichtet der Verband fränkischer Zuckerrübenbauer. Nicht eingerechnet sind laut Verband rund 40 000 Tonnen, die in Biogasanlagen verarbeitet wurden.

    Die Erntemengen stellten auch die landwirtschaftlichen Maschinengemeinschaften, die für die Ernte und die Verladung der Rüben verantwortlich sind, vor eine große Herausforderung. Am Ende fällt auch dort das Fazit positiv aus. „Wir können heuer sehr zufrieden sein, es war eine runde Sache“, sagt die Geschäftsführerin des Maschinenrings Maindreieck-Ochsenfurt, Jutta Michel.

    Pausenlos im Einsatz

    Das trockene Herbstwetter kam der Ernte gelegen. Mitte November war die Rodung abgeschlossen. Bis dahin waren die Vollernter fast pausenlos im Einsatz. Bis zur Abfuhr lagerten die Rüben seitdem zu Mieten angehäuft auf den Äckern, mit Vlies abgedeckt, um sie vor Frost und großen Temperaturschwankungen zu schützen. Lediglich der Wintereinbruch kurz vor der Jahreswende brachte die Verladung kurzzeitig ins Stocken. Lob für die Anbauer kommt aus der Zuckerfabrik. Die Rüben waren gut gelagert, ließen sich deshalb gut verladen und dann auch gut verarbeiten, sagt Ernst Merz von der Rübeninspektion. „Es war zwar eine riesige Menge, aber es lief gut“. Aber nicht nur Roden und Transport, sondern auch die Verarbeitung in der Fabrik selbst: Die tägliche Verarbeitungsmenge lag mit durchschnittlich 15 600 Tonnen Zuckerrüben fast 1000 Tonnen über dem Durchschnitt vergangener Jahre. Nur kleine Störungen seien in der Fabrik zu verzeichnen gewesen.

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