Der Grillplatz im Ochsengrund kann wieder das werden, was er über viele Jahre gewesen ist: ein gern besuchtes Naherholungsziel inmitten des Gramschatzer Waldes. Zur Wiedereröffnung blieb die Ochsengrundstraße für einen Tag gesperrt.
Mehrere Hundert Radler, Wanderer und Jogger nutzten die Gelegenheit, um ungefährdet vom Straßenverkehr den idyllischen gelegenen Platz zu erreichen. Wo sonst Motorradfahrer neue Geschwindigkeitsrekorde aufstellen und gewiefte Autofahrer die schmale und kurvige Straße nutzen, um Würzburg großräumig zu umfahren, herrschte zumindest für einen Tag Ruhe und Stille.
Der Günterslebener Bürgermeister Ernst Joßberger sprach von einer „eindrucksvollen Demonstration“ für eine Verkehrsberuhigung der Straße. Auch wenn vor einigen Jahren eine Totalsperrung der Straße gescheitert sei, dürften die Gemeinden die unbefriedigende Situation nicht einfach hinnehmen, vielmehr gelte es, weitere Möglichkeiten auszuloten.
Nach der Sanierung der Ortsverbindungsstraße zwischen Güntersleben und Gramschatz vor einigen Jahren hatten immer mehr Autofahrer die Straße als willkommene Abkürzung entdeckt. Verkehrsbeobachtungen zeigen, dass es sich hierbei nicht um Einheimische handelt, sondern um Fahrer aus Main-Spessart, Schweinfurt, Bad Kissingen, Erfurt oder von noch weiter her. Die Beschränkung der Geschwindigkeit auf Tempo 50 wird dabei regelmäßig ignoriert.
Ältere erinnern sich noch daran, wie sie sich von Güntersleben oder von Gramschatz aus durch den Ochsengrund zu feucht-fröhlichen „Maikuren“ mit Handwägelchen auf den Weg machten, elegant mit der Pferdekutsche zum Pfingstausflug fuhren oder wie hier die Stammtischkicker des FC Achteck die Ortsmeisterschaft ausspielten.
Noch in den 1980er Jahren war der Grillplatz des Naherholungszweckverbandes mit seinen Liege- und Spielflächen beliebt bei Ausflüglern. Von der Idylle früherer Jahre war zwischenzeitlich jedoch nicht viel geblieben: Die Sitzbänke und Feuerstellen, einfache Betonringe, waren in die Jahre gekommen. Es zeigten sich deutliche Spuren von Vandalismus.
Im Jahr 2011 entschlossen sich der Forstbetrieb Arnstein der Bayerischen Staatsforsten, in Abstimmung mit den Gemeinden Rimpar und Güntersleben, dem Landwirtschaftsamt Würzburg, dem Zweckverband und dem amtlichen Naturschutz – der Ochsengrund ist mit seinen feuchten Wiesen ein sensibler Lebensraum für seltene Tierarten – zu einer Neugestaltung des Geländes.
So konnte bereits 2012 das historische Ochsengrundhäuschen für 35 000 Euro saniert werden, das wie das Freizeitgelände am Kulturhistorischen Wanderweg „Gramschatzer Wald“ liegt.
Im Herbst 2014 begannen dann die Bauarbeiten am Freizeitgelände. Die Kosten für die Neugestaltung des Erholungsgeländes belaufen sich auf etwa 110 000 Euro.