Den Zugang durch die Klosterstraße zum Ortskern von Heidingsfeld ziert nun eine Christusskulptur: Das Kunstwerk ist an der Stadtmauer angebracht und für die Passanten gut sichtbar. Während einer Feier enthüllte die Bürgervereinigung Heidingsfeld die Figur und die beiden Pfarrer Dariusz Cwik und Stephan Schmidt segneten sie.
Stadtrat Udo Feldinger, Geschäftsführer der Bürgervereinigung Heidingsfeld, erinnerte daran, dass sich an dieser Stelle einst das „Obertor“ befand, einer der drei Eingänge zur damals selbstständigen Stadt Heidingsfeld. Gegenüber der Christusskulptur steht der ehemalige Zehnthof des Ritterstifts St. Burkard - ein Renaissancebau aus dem Jahr 1574 mit Rundturm und Treppengiebel.
„Wenn man die Christusfigur zu deuten versucht, bekommt man den Eindruck, dass es sich entweder um die Darstellung eines ,Verkündigers‘ handelt, der zum Beispiel gerade die Bergpredigt hält oder um einen auf sich verweisenden Auferstandenen, der ein Zeichen der Hoffnung und Erkenntnis abgibt“, erklärte Feldinger.
Seiner Ansicht nach regen Kunstwerke, wie diese Figur, zu verschiedensten Interpretationen an. „So kann durchaus jeder, egal woher er kommt, und welche Überzeugung er teilt, in der Statue hier am alten Ortseingang zum Städtle eine Begrüßung unter dem Hinweis auf die humanistischen Werte der Person Jesus Christus sehen“, fügte er hinzu.
Feldinger wies darauf hin, dass die Bürgervereinigung mit ihrer Tochtergesellschaft Bauhütte „Alt-Heidingsfeld“ im Rahmen des „Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts“ (ISEK) auch einen Beitrag leisten wollte, und deshalb die Anbringung der Christusfigur an der Stadtmauer verwirklichte. Er dankte vor allem Günter Hemrich und dessen Tochter Sabine Dullinger, an deren Haus in der Scheffelstraße im Stadtteil Sanderau sich die Christusskulptur früher befand. Die Figur musste wegen der Gebäudesanierung abgenommen werden, die Eigentümer stimmten der Anbringung an dem neuen Standort zu.
Die Restaurierung der Skulptur übernahm Roland Müller, Seniorchef des Maler- und Stuckateurbetriebs Langenberger. Weitere tatkräftige Helfer waren Sigi Bader von der Bauhütte „Alt-Heidingsfeld“ und die Firma Königl mit deren Bauleiter Christian Reusch.
„Es ist sehr bemerkenswert, wie sich die Bevölkerung von Heidingsfeld mit ihrem Stadtteil identifiziert“, lobte Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Es sei ein langer Weg gewesen, bis die Skulptur eine neue Bleibe gefunden habe. Dass zahlreiche Unterstützer diese Aktion begleiteten „zeigt, wie lebendig dieser Stadtteil ist“. Nur wegen der gut funktionierenden „örtlichen Gemeinschaft“ konnte dieses Projekt gelingen.