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WÜRZBURG: Songs für alle Generationen

WÜRZBURG

Songs für alle Generationen

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    Übung macht den Meister: Der Chor Sotto Voce probt für das nächste Konzert.
    Übung macht den Meister: Der Chor Sotto Voce probt für das nächste Konzert. Foto: Foto: Raymond Roth

    Schlägt man den Begriff „sotto voce“ im Musiklexikon nach, findet man dort die Definitionen „Betonung durch Zurücknehmen der Stimme“ oder „Gesang, halblaut, gedämpft bis gehaucht“. „Sotto Voce“ steht seit Januar 2007 jedoch auch für einen Chor aus Würzburg, der sich vom vorsichtig gehegten Pflänzchen zu einem Chor stattlicher Größe entwickelt hat. Am 11. Oktober hat „Sotto Voce“ ein Benefizkonzert der Hentschel-Stiftung am Würzburger Universitätsklinikum gestaltet.

    „Songs für Jung und Alt, Popsongs, typische Chorstücke und Gospels werden hier gesungen“, so stellt sich der Chor selbst vor. Es waren Marc Arleth und Patrick Witzel, die sich bereits seit Schulzeiten kennen, sowie Oliver Gerber, die die Idee eines gemeinsamen Chorprojektes realisierten. Für das geplante Chorvorhaben warb man im vertrauten WuF-Zentrum um weitere Interessierte, begann nach kurzer Zeit mit den ersten Gesangsproben und nahm frühzeitig Gelegenheiten zu öffentlichen Auftritten wahr.

    Nach und nach kamen viele weitere talentierte Sängerinnen und Sänger hinzu, wodurch aus „Sotto Voce“ längst mehr als der anfängliche Chor des schwullesbischen Zentrums wurde. Es schlossen sich über die Jahre Personen an, die menschlich wie musikalisch zum Chor passen und sich dort wohlfühlen. Mit leicht augenzwinkernder Ironie heißt es seit jeher: „Wir haben auch Heteros aufgenommen, wir sind da tolerant.“

    Vor sieben Jahren hatte man noch den Sopran mit Männern besetzen müssen, und Vierstimmigkeit war das erreichbare Maximum. Jetzt singt man sechs- oder auch mal 14-stimmig, unterteilt Stimmgruppen erneut in hoch und tief und besetzt auch Stücke mit Solistinnen und Solisten. Mittlerweile verfügt man über eine gute Besetzung mit angenehmer Klangstärke, wobei neue männliche und weibliche Stimmen immer gern gesehen und gehört werden. Insbesondere hält man zur Zeit Ausschau nach einigen Bässen und hohen Tenören.

    So befinden sich nun im Chor Studierende, Schüler und Azubis sowie viele Berufstätige von jung bis alt, die bei den montäglichen Proben mit Freude und Engagement dabei sind. Natalie, Katharina und Anke, seit Gründung oder frühen Jahren dabei, sagen, dass es am Anfang schwer vorstellbar schien, wie gut man einmal werden würde. Es ist der „verbindende Geist im Zwischenmenschlichen“, der den Chor prägt und gleichzeitig das Musikalische positiv bereichert.

    Ein weiterer Grund dafür ist auch ein „technischer“, nämlich das gemeinsame Stimmtraining zu Probenbeginn mit Atemübungen, um „der Luft genügend Raum zu geben.“ Ebenso tragen gezielte Stimmbildungsübungen zur Verbesserung des Gesanges und dem bewussteren Singen bei.

    Der Großteil der Arrangements wird von Marc und Patrick selbst geschrieben, Oliver begleitet den Chor am Klavier. Alle sagen übereinstimmend, dass „wir von Konzert zu Konzert besser werden“.

    Das ist keine übertriebene Selbstüberschätzung, sondern lässt sich an den jüngsten Auftritten deutlich festmachen, wie Besucher der sehr gelungenen Herbst-Konzerte „Musikalische Zeitreise“ im Radlersaal Heidingsfeld vor gut einem Jahr und der gemeinsamen Konzerte „Let?s pop together“ mit dem Chor Da Capo aus Schonungen im Frühjahr feststellen konnten.

    „Die Arrangements werden raffinierter und komplexer, wir wagen uns auch an schwierige Stücke bzw. Chorsätze, was den Chor mehr fordert, der dann auch zeigt, dass er das kann“, sagt Patrick.

    Am 11. Oktober ab 11 Uhr hat „Sotto Voce“ das Benefizkonzert der Hentschel-Stiftung am Würzburger Universitätsklinikum gestaltet. Der etwa einstündige Auftritt der knapp dreißig Sängerinnen und Sänger zeigte den Chor in hervorragender Form. „ Sotto voce“ brachte in seinem dreizehn Stücke umfassenden Set (plus Zugaben) eine Menge neuer Stücke.

    Neben dem überwältigenden „Four-Chord song“, in dem sich gefühlte 237 Songs in der selben Vier-Akkordfolge tummeln, und dem in Kisuaheli gesungenen „Baba Yetu“ wusste „Kiss the girl“ und das Klassik-Medley zu überzeugen und rief begeisterten Applaus hervor. Günter Hentschel sprach mit seinem Lob und den im Namen der Hentschel-Stiftung gesagten Dankesworten dem Publikum aus der Seele.

    Der Chor freut sich nun auf seinen nächsten Auftritt am Sonntag, 18. Oktober, bei der Rosa-Hilfe-Gala im Bockshorn. Weitere Auftritte sind am 1. Dezember beim Gottesdienst zum Welt-Aids-Tag in der Johannis-Kirche und am 17. Dezember gestaltet der Chor musikalisch die Jahresabschlusssitzung des Würzburger Stadtrates.

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