Zur technischen und personellen Betriebsführung ihrer Kläranlage möchte die Gemeinde Kist eine interkommunale Kooperation eingehen mit dem Zweckverband Abwasserbeseitigung Ahlbach-Gruppe mit den Verbandsgemeinden Eisingen, Hettstadt, Waldbrunn und Waldbüttelbrunn. Der einstimmigen Absichtserklärung durch den Kister Gemeinderat vom September folgte nun „grünes Licht“ durch eine Förderzusage der Regierung von Unterfranken.
Damit kann die konkrete Planungsphase beginnen. Bis zum Frühjahr soll ein Ingenieurbüro durch Grundlagenforschung nun Basisinformationen liefern für eine Zusammenarbeit.
Förderprogramm
Die Verbesserung von Ressourcen auf interkommunaler Ebene fördert die Bayerische Staatsregierung mit einem speziellen Programm. Maximal 85 Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt der Freistaat mit bis zu 50 000 Euro. Die Zusage hierzu überbrachte der Bereichsleiter der Regierung von Unterfranken, Abteilungsdirektor Manfred Wetzel.
Die beabsichtigte Übertragung der Betriebsführung für die Kister Kläranlage könnte nach übereinstimmender Überzeugung der Bürgermeister Volker Faulhaber (Kist) und Hans Fiederling (Waldbrunn) auch Einstieg sein in andere Kooperationsmöglichkeiten. Fiederling ist unter anderem auch Vorsitzender des Zweckverbands Abwasserbeseitigung Ahlbach-Gruppe und Sprecher des ILEK Waldsassengau im Würzburger Westen. Auf dieser Ebene entstand auch die Idee einer Übergabe der Betriebsführung für die Kister Kläranlage an den Zweckverband Ahlbach-Gruppe.
Dadurch verspricht sich Kists Bürgermeister Volker Faulhaber für seine Gemeinde eine „geordnete und den rechtlichen Vorgaben entsprechende Betriebsführung.“ Dadurch erwartet Faulhaber auch Einsparungen zum Beispiel bei Stromverbrauch und Klärschlammverwertung. Denn rund fünfzig Prozent des Stromverbrauchs der Gemeinde Kist entfallen laut Faulhaber auf den Betrieb der Kläranlage.
Durch die Übertragung der Betriebsführung an den ZV Ahlbach-Gruppe wären auch Krankheits- und Urlaubszeiten kein Problem mehr. Bisher ist Kists Klärwärter Peter Kreuzer „Einzelkämpfer“ was den Betrieb und die Überwachung der Kläranlage betrifft. Eine Vertretung hat er nicht. Alles in allem sollen die Unterhaltskosten der Abwasserentsorgung wirtschaftlicher gestalten werden können.
Die an der B 8 gelegene gemeinsame Kläranlage des ZV Ahlbach-Gruppe hat eine Größe von 22 000 Einwohnerwerten (EW). Kist betreibt eine Anlage, die auf 4600 EW ausgelegt ist. Diese würde auch bei einer Übertragung im Eigentum der Gemeinde bleiben. Nach Vorlage der Förderzusage von staatlicher Seite kann nun ein Ingenieurbüro beauftragt werden zur Ausarbeitung von Optimierungsvorschlägen.
Neue Klärwärter
Fest steht schon jetzt: Die Arbeiten zur Betriebsführung der Kläranlage Kist würden von Personal des ZV verrichtet. Gleichzeitig wird der bisherige Kister Klärwärter wieder ausschließlich dem gemeindlichen Bauhof zur Verfügung stehen.
Joachim Endres, Geschäftsführer des ZV Ahlbach-Gruppe geht davon aus, bis zum Frühjahr die Ergebnisse des Ingenieurbüros als Entscheidungsgrundlage vorliegen zu haben. Dann obliegt es den Ratsgremien in Kist und der Mitgliedsgemeinden des Zweckverbandes, das Siegel unter die Zusammenarbeit zu setzen.