Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Die Nacht der langen Besucherschlangen

WÜRZBURG

Die Nacht der langen Besucherschlangen

    • |
    • |
    Musik zwischen Fässern: „Zupfn, Quätschn, Blosn“ spielen im Hofkeller.
    Musik zwischen Fässern: „Zupfn, Quätschn, Blosn“ spielen im Hofkeller. Foto: Daniel Peter

    Was für ein Abend: Zum sechsten Mal öffneten am Samstagabend die vier Würzburger Prädikatsweingüter ihre Tore zur „Nacht der offenen Weinkeller“. Und auch in der Innenstadt blieben beim „Würzburger Lichterglanz“ viele Geschäfte länger offen, einige sogar bis 23 Uhr. Das merkte auch, wer einen Parkplatz suchte: Die Marktgarage und der Residenzplatz beispielsweise waren nahezu restlos belegt.

    Wahrscheinlich war es der geballten Anziehungskraft dieses Wochenendes zu verdanken – die Hochschulen hatten zum Erstsemestertreff mit Eltern und Studenten geladen –, dass Sandra Knoll vom Weingut am Stein so überrascht vom Publikum war: „Ich habe noch nie so viele Menschen hier gehabt, die nicht aus Würzburg kamen. Dresden, Stuttgart, Hannover, alles ist dabei.“ Das Besondere am Stein: Zum ersten Mal konnten die Besucher der „Nacht der offenen Weinkeller“ die neu gestaltete Kelleranlage sehen, die seit September fertig ist. Deren markantesten Stücke sind sieben Tanks in Form von Betoneiern. Außerdem gab es einen Einblick in die „Schatzkammer“ des Weinguts mit ihren edelsüßen Weinen.

    Die drei Weinkeller in der Stadt bildeten einen starken Kontrast zum modernen Weingut am Stein: Im Juliusspital, im Bürgerspital und im Staatlichen Hofkeller ging es um große Gewölbe und alte Fässer. Vor allen drei Kellern bildeten sich zeitweise lange Warteschlangen.

    Für Bernd von Elten, verantwortlich für die Veranstaltungen im Hofkeller, war die Schlange das Schlimmste an einem ansonsten tollen Abend: „Mir macht es großen Spaß, alles läuft gut. Aber die Schlange vor der Tür ist schrecklich. Man fühlt sich immer ein bisschen schuldig, wenn Leute draußen warten müssen.“ Maximal 750 Besucher durften gleichzeitig im weitläufigen Keller unter der Residenz verweilen, insgesamt zählte von Elten rund 2000 Gäste. Gleich zwei Bands – „Mucho Mojo“ und „Zupfn, Quätschn, Blosn“ – sorgten zwischen Kerzenschein und Fässern für eine besondere Atmosphäre.

    Ein paar Meter weiter, im Bürgerspital zum Hl. Geist, durften sogar nur 300 Leute gleichzeitig in den Keller. Wie im Hofkeller waren auch hier Brandschutzauflagen der Grund für begrenzten Zutritt. Um dennoch möglichst vielen Besuchern Platz zu bieten, wurde die Kelterhalle für diese Nacht zur Veranstaltungshalle umfunktioniert. Hier spielte mit der Würzburger Band „Famos“ die wohl beste Gruppe des gesamten Abends.

    Veranstaltungsleiterin Nicole Eisert zeigte sich zufrieden, vor allem mit der guten Stimmung: „Ob im Keller oder hier oben in der Halle, oder sogar draußen in der Schlange, alle sind entspannt und gut gelaunt. Das ist wirklich schön.“

    Robert Haller, Weingutsdirektor des Bürgerspitals, sah den Abend auch als eine Art Bildungsveranstaltung: „Der Wein – und gerade der Frankenwein – ist ja ein Kulturgut. Durch die Nacht der offenen Weinkeller bringen wir den Leuten dieses Kulturgut näher.“

    Ähnlich gut wie in den anderen drei Kellern war die Stimmung im vierten VDP-Weingut Würzburgs, im Juliusspital. Im längsten Weinkeller-Gang der Welt (220 Fässer auf 250 Metern Länge) spielte ein Saxophon-Quartett, lud der Barrique-Keller zum Bleiben und Trinken ein. Theresa Schmid, verantwortlich für die Organisation: „Wir haben wieder unglaublich viele Besucher, das ist toll. Es dürfen immer 350 Leute hier unten sein, und das läuft echt gut.“

    Im Juliusspital ging es nach der Nacht der offenen Keller noch zwei Stunden weiter – sozusagen mit der Nacht der offenen Abfüllhalle. Von Mitternacht bis zwei Uhr legte dort ein DJ Charts und Partyhits auf. Diese Chance auf eine noch längere Nacht ließen sich viele nicht entgehen, auch hier bildete sich eine lange Schlange vor dem Eingang.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden