Wenn der Umwelt- und Planungsausschuss am Dienstag zustimmt, werden in den nächsten Wochen am Sternplatz die Kettensägen kreischen: Vier knapp 30 Jahre alte Ahornbäume sollen gefällt werden. Der Baum direkt vor dem Sternbäck bleibt.
„Die Bäume sind stark geschädigt“, erklärt der Chef des Gartenamts, Dieter Müller. Weil die Wurzeln die Kronen nicht mehr gut versorgen könnten, würden diese absterben. „Der Aufwand, die Bäume durch Herausschneiden der toten Äste aus der Krone, verkehrssicher zu halten, ist enorm.“ Da die Bäume langfristig nicht überleben werden, seien Entfernung und Neuanpflanzung die sinnvollere Alternative. „Wir schieben das schon länger vor uns her“, sagt Müller.
Wurzeln können sich nicht ausbreiten
Ursache für den schlechten Zustand ist der beschränkte Wurzelraum am Sternplatz. Bei der Gestaltung des Platzes in den 80er Jahren wurde den Bäumen nur etwa 2,5 Kubikmeter Raum für ihre Wurzeln gegeben. Heute weiß man, dass das zu wenig war. „Weil Versorgungsleitungen unter dem Sternplatz das Weiterwachsen der Wurzeln verhindern, konnten sich diese nicht ausbreiten“, erklärt Müller.
Deshalb wird das Gartenamt den Stadträten am Dienstag vorschlagen, nicht einfach vier neue Bäumchen in die bestehenden Gruben zu setzen, sondern stattdessen einen großen Baum in die Mitte zu pflanzen.
Die Reduzierung ist zwar schade, da jeder Stadtbaum wichtig ist: Er filtert Staub und Schadstoffe, sorgt für Luftfeuchtigkeit und -bewegung, dämpft Lärm und belebt das Stadtbild. Aber laut Müller geht es nicht anders.
Denn vier Bäumen ausreichend Wurzelraum zu geben, sei am Sternplatz nicht möglich. Einschränkende Faktoren sind vor allem die vorhandenen Versorgungsleitung im Untergrund aber auch die gastronomische Nutzung des Platzes, Lieferverkehr und Feuerwehrzufahrt. Auf der Decke der unterirdischen Toilettenanlage oder der Brunnenstube könnten auch keine Bäume stehen.
Blauglockenbaum in die Mitte
Müller schlägt als repräsentativen Baum in der Mitte des Platzes eine Paulownia tomentosa (Blauglockenbaum) vor. „Diese Art ist bereits in der Langgasse gepflanzt und wirkt durch seine frühen Blüten im April und Mai, großen Blätter und dekorativen Früchte.
“ Der Blauglockenbaum passe gut in „unsere milde Weinbauregion“ und käme auch mit den veränderten Klimabedingungen besser zurecht als der Ahorn.
Gastronomie und Bänke bleiben
Da die Neupflanzung bis spätestens April erfolgen muss, müsste das Gartenamt die Bäume in den nächsten Wochen fällen. Wenn die Stadträte zustimmen, werden die Mitarbeiter des Bauhofs dann im Frühjahr in der Mitte des Platzes ein vier Mal vier Meter großes und einhalb Meter tiefes Loch graben. Rund 18 Kubikmeter Baumsubstrat sollen dann eingefüllt werden und dafür sorgen, dass der Glockenbaum wächst und gedeiht. Gastronomisch soll der Sternplatz weiterhin genutzt werden. Auch die öffentlichen Sitzbänke werden wieder aufgestellt.