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WÜRZBURG: Dürrnagel und ein Geschenk von reichlich Gewicht

WÜRZBURG

Dürrnagel und ein Geschenk von reichlich Gewicht

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    Herr einer einzigartigen Würzburg-Sammlung: Willi Dürrnagel in seinen Schätzen.
    Herr einer einzigartigen Würzburg-Sammlung: Willi Dürrnagel in seinen Schätzen. Foto: Theresa Müller

    Die Menge an Büchern, Postkarten, Fotos und weiteren Unterlagen zur Geschichte Würzburgs ist so umfangreich, dass ein eigenes Stadtmuseum damit bestückt werden könnte. Gesammelt hat sie Würzburg-Kenner und CSU-Stadtrat Willi Dürrnagel in über drei Jahrzehnten, mehrere 100 000 Euro hat er sich all die Erwerbungen kosten lassen. Weil seine Sammlung familiär nicht weitergeführt wird, will der 69-Jährige seinen Fundus der Stadt Würzburg schenken – und ihn den Bürgern zugänglich machen.

    Nun hat sich erstmals der Stadtrat im Kultur- und Schulausschuss mit dem Angebot befasst. Kulturreferent Muchtar Al Ghusain meinte schmunzelnd, dass Dürrnagel der Stadt „Listen-Stapel“ übermittelt habe, die Aufschluss über die Themenbereiche geben. „Ich wollte kein Statiker sein,“ folgerte Al Ghusain in Anspielung auf das schwere Gewicht von Büchern, Bänden & Co. und die Frage „Wohin damit?“, nahm sich dann aber wieder zurück, um dem anwesenden Heimatgeschichtler Dürrnagel seinen Respekt zu zollen. Es seien noch Vorarbeiten nötig, bevor die Stadt mit Dürrnagel einen Vertrag abschließe. „Man braucht Fläche, um alles nebeneinander legen zu können“, letztlich also, um einen Überblick zu gewinnen – 200 Quadratmeter seien als untere Grenze nötig.

    Stadtarchivar Dr. Axel Metz befand, dass Dürrnagels Bibliothek etwa 50 000 Bände umfasse, „Lohr und Karlstadt haben etwa 30 000 Bände“, sagte er – allein, was die Bücher anbelange. Dazu kommen über 10 000 Würzburg-Postkarten und rund 500 Bilder von Würzburger Künstlern oder mit Würzburg-Motiven.

    Oberbürgermeister Christian Schuchardt hob die Bedeutung von Dürrnagels Archiv hervor, Judith Jörg betonte, das Vermächtnis müsse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sie hatte in einem gemeinsamen Antrag mit Christine Bötsch und Wolfgang Roth (alle CSU) den Stein ins Rollen gebracht. Erich Felgenhauer (CSU) forderte, die Sammlung als Ganzes zu belassen. Einstimmig sprach sich der Ausschuss für die Weiterverfolgung des Antrags aus. Die Sammlerleidenschaft Dürrnagels, seit 1972 im Stadtrat, war einst durch den Würzburger Maler, Literaten und Denkmalschützer Heiner Reitberger (1923-1998) geweckt worden.

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