Der Blauglockenbaum am Sternplatz steht. Er soll die vier geschädigten Ahornbäume ersetzen, die, wie bereits berichtet, vor kurzem vom Gartenamt gefällt werden mussten. Ursache für den schlechten Zustand der Ahornbäume war der beschränkte Wurzelraum am Sternplatz. Für die Ersatzpflanzung wurde nun genug Wurzelraum geschaffen.
Der Blauglockenbaum, im Volksmund auch blaue Kastanie genannt, hat eine besondere Verbindung zu Würzburg, wie Wolfgang Klein-Langner von der Siebold-Gesellschaft in einer Mail an die Redaktion schreibt. Er wurde nämlich von dem in Würzburg geborenen Japanforscher Philipp Franz von Siebold (1796 - 1866) aus Japan nach Europa eingeführt.
Dieser Baum heißt in Japan „Kiri“ und bekam von Siebold den botanischen Namen „Paulownia imperialis (kaiserlich)“, später der Linné'schen Nomenklatur entsprechend abgeändert auf „Paulownia tomentosa (samtblütig)“. Dies beruhte auf der Siebold'schen Verehrung der russischen Zarenfamilie Pawlow.
Dieser schnell wachsende Baum erfreut sich in Japan großer Beliebtheit. Da sein Holz sehr leicht und schädlingsabwehrend ist, wird es gerne zur Anfertigung von Aufbewahrungsbehältern für Textilien verwendet. Ein alter japanischer Brauch ist es, bei Geburt eines Mädchens eine Kiri zu pflanzen und nach 20 Jahren (Jahr der Volljährigkeit) aus dem Stamm die Aufbewahrungsbox für den Hochzeitskimono anzufertigen.
Weitere Bäume dieser Art stehen bereits in der Langgasse, derzeit dürften in Würzburg bereits mehr als 50 Exemplare wachsen, schließt Klein-Langner.