Rund 50 Bildstöcke, die von Otmar Kleindienst gestaltet und gefertigt wurden, sind in Franken und darüber hinaus aufgestellt. Diese hatte er in der Zeitspanne von Anfang der 80er Jahre bis 2012 in seiner Werkstatt aus Stein gehauen.
Das war für seine Tochter Barbara der Grund, am Ostermontag einige dieser Bildstöcke in einer Exkursion vorzustellen. Unterstützt wurde sie dabei von Klaus Schmalzl. Das hatte den Vorteil, dass die die Bildstöcke von zwei Seiten näher in den Blick genommen werden. Barbara Kleindienst erklärte die bildhauerische Seite und Klaus Schmalzl, studierter Theologe, erläuterte dazu die jeweils religiösen Hintergründe.
Begonnen wurde im Ochsenfurter Forst. Dort ist der Dreifaltigkeits-Bildstock aufgestellt. Kreuzbergwallfahrer kennen ihnen gut, denn hier ist ihre erste Station. Dann ging es weiter in den Gau, wo weitere fünf Bildstöcke angesehen und erklärt wurden. Der älteste stammt aus dem Jahr 1983, der jüngste wurde 2009 gefertigt.
Die Motive sind sehr unterschiedlich und reichen über die Darstellung der Mutter Gottes, über das Abendmahl bis hin zu Heiligen-Darstellungen. So sind auch die 14 Nothelfer zu finden oder der Heilige Franziskus, was einen Bezug zum jetzigen Papst herstellt.
Interessant für die Teilnehmer war die Information, warum die Bildstöcke errichtet wurden. Teilweise stehen sie auch auf Familiengrund. So war es zum einen der Dank für die Hilfe Gottes in schwierigen Lebenssituationen, wie beispielsweise für die Genesung eines herzkranken Menschen. Auch für eine gute Ernte wurde ein Bildstock aufgestellt. Oder als Erinnerung an geschehene Unglücke gaben Angehörige einen Bildstock bei Otmar Kleindienst in Auftrag. Beispielsweise zum Gedenken an einen Mann, der in Hemmersheim mit dem Traktor verunglückt ist oder die Erinnerung an einen Sohn, der Priester werden wollte, aber vorher verstorben ist.
Weil die Führung auf großes Interesse stieß und die Bildstöcke interessant gestaltet sind, hat sich Barbara Kleindienst vorgenommen, alle zu dokumentieren. Beginnen will sie mit ihrer Arbeit im Ochsenfurter Gau und dann die weitere Umgebung mit einbinden. Auch die jeweiligen Anlässe will sie notieren.