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WÜRZBURG: Immer die richtige Lösung parat

WÜRZBURG

Immer die richtige Lösung parat

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    _ Foto: Otto Kindermann

    Gerhard Ehrenreich feiert am Dienstag seinen 75. Geburtstag. In den letzten Jahren lernte man ihn vor allem durch sein Engagement für „Hilfe für gehörlose Kinder in Afrika“ kennen.

    Auch vor einigen Wochen war er als Projektleiter wieder in Uganda, um zwei Schulprojekte mit Spendengeldern voranzutreiben. 1997 hatte er zuerst als Privatmann eine Schule mit 12 Kindern unterstützt. Heute steht der „Landesverband Bayern der Gehörlosen“ hinter dem Projekt, das zwei Schulen mit über 300 Kindern fördert.

    Gerhard Ehrenreich wurde 1941 in Brünn in Südmähren geboren. Als Vierjähriger wurde er hochgradig schwerhörig. Später besuchte er die Gehörlosenschule in Würzburg. Nach Abschluss der Schule lernte er Kunst- und Bauschlosser. Eine weitere Hörschädigung zwang ihn zur Umschulung zum Physiotherapeuten. Nach verschiedenen Berufsstationen arbeitete er 19 Jahre bis zu seinem Ruhestand im Juliusspital Würzburg.

    Mit 17 Jahren trat Gerhard Ehrenreich als Mitglied in den Gehörlosen-Sportverein (GSV) Würzburg ein. 1961 wurde er erstmals als Torwart in der Fußball-Nationalmannschaft der Gehörlosen eingesetzt; 1965 holte die Nationalmannschaft mit ihm die Bronzemedaille bei den Weltfestspielen der Gehörlosen (heute Deaflympics) in den USA. Auch in anderen Sportarten war Ehrenreich erfolgreich.

    Größte Anerkennung aber erreichte er für den GSV Würzburg: 1990 bekam der GSV einen Kleinbus von der „Aktion Mensch“ für den Transport seiner Jugendmannschaft. 1993 gründete Ehrenreich eine Sportgemeinschaft mit der Gehörlosenschule am Heuchelhof, die bis 2012 bestand. Von 1982 bis 2012 war er Übungsleiter in verschiedenen Abteilungen. 1988 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden und 1998 zum Vorsitzenden gewählt. Nach 30 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit für den GSV Würzburg wurde er dessen Ehrenvorsitzender.

    Sein sportliches Engagement fand auch bei der Stadt Würzburg Anerkennung durch die Carl-Diem-Plakette und die Lothar-Forster-Medaille für besondere Leistungen im Seniorensport. 2011 erhielt er den „Ehrenbrief“ der Stadt Würzburg.

    Ehrenreichs Aufmerksamkeit und Verhandlungsgeschick vor zwölf Jahren ist es zu verdanken, dass in der Mergentheimer Straße ein leer stehendes Bootshaus in das „Haus der Hörbehinderten“ verwandelt werden konnte. Für seine Lebensleistung wurde Gerhard Ehrenreich 2010 schließlich das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

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