Es ist vollbracht. Nach einer gut zwei Jahre dauernden Restaurierung hat am Freitagvormittag der bayerische Finanz- und Heimatminister Markus Söder den Gartensaal der Würzburger Residenz wiedereröffnet. Rund eine Million Euro hat der Freistaat in das „Kronjuwel im Norden Bayerns“ gesteckt, wie es der Minister ausdrückte.
Dieser Termin sei sein persönliches Highlight vor Pfingsten, so Söder weiter. „Das besondere an der Residenz ist das absolute Niveau der künstlerischen Gestaltung“, hob der Minister hervor. Mit rund 380 000 Besuchern pro Jahr liege die Residenz an fünfter Stelle der meistbesuchten Objekte der bayerischen Schlösserverwaltung – mit steigender Tendenz. Dies sei auch das Ergebnis der guten Arbeit der Mitarbeiter der Schlösserverwaltung vor Ort, was deren Chef Gerhard Weiler mit sichtlichem Wohlgefallen vernahm.
„Der Gartensaal, einer der wichtigsten Räume der Residenz, präsentiert sich nun wieder heller und mit einem deutlich leichteren Raumeindruck“, sagte Söder. Der Saal war im Zuge des Wiederaufbaus der Residenz zuletzt vor rund 50 Jahren restauriert worden. Im Laufe der Zeit hatten sich zunehmend Schäden vor allem an den Rokoko-Stuckaturen sowie Risse an den Wänden gezeigt. Säulenbasen und Sockel waren durchfeuchtet und erodiert. „Auf Deutsch, es war Zeit etwas zu machen“, so der Minister.
Seit Ende 2013 hatten Restaurateure und Fachfirmen unter der Leitun von Prof. Matthias Staschull von der Bayerischen Schlösserverwaltung in München den Stuck von Antonio Bossi und die Freskenmalerei, die Johann Zick aus München bis 1750 geschaffen hat, wieder auf Vordermann gebracht. Auch neue Stucksubstanz der Wände musste behutsam den alten Flächen angepasst werden. Zuvor waren bereits der Kaisersaal und der Weiße Saal restauriert worden. Damit stehen wieder alle Prunkräume der Residenz für Führungen und Veranstaltungen zur Verfügung.
„Wir sagen Dankeschön, dass die Staatsregierung viel Geld für eine der schönsten Säle weit und breit in die Hand genommen hat“, ergriff Bürgermeister Adolf Bauer anschließend für die Stadt Würzburg das Wort. „Das war eine für Würzburg sehr wichtige Investition. Danke, dass München Würzburg nicht vergisst, das ist nicht selbstverständlich.“
Der Würzburger CSU-Landtagsabgeordnete Oliver Jörg schloss sich dem Dank Bauers an. Die Anstrengungen zur Restaurierung unterstrichen den Rang der Residenz, so Jörg. Er sehe in Söder einen „besonderen Verbündeten der unterfränkischen Fraktion“ im Landtag, so der Abgeordnete.
Ab sofort ist der 26 mal 16 Meter große Saal, dessen Deckenwölbung von zwölf, reihenartig im Raum stehenden Marmorsäulen getragen wird, wieder nutzbar. Mit den italienischen Nächten am Freitag- und Samstagabend, einer Konzertgala mit Highlights der italienischen Musik und einem großen italienischen Buffet, wird auch an diesem Wochenende gleich ein Anfang gemacht.
Als weitere Baumaßnahmen in der Residenz stehen nun die Umgestaltung des Außenbereichs der Residenzgaststätten und Restaurierungsmaßnahmen im Vestibül der Residenz als Fortführung der Baumaßnahmen im Gartensaal an.