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WÜRZBURG: Kunst aus dem Dom-Marmor

WÜRZBURG

Kunst aus dem Dom-Marmor

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    Anfassen erlaubt: Die Plastiken von Albert Schilling begutachten die Domkapitulare Helmut Gabel (links) und Jürgen Lenssen.
    Anfassen erlaubt: Die Plastiken von Albert Schilling begutachten die Domkapitulare Helmut Gabel (links) und Jürgen Lenssen. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Der Pavillon auf dem Platz vor dem Burkardushaus beherbergt jetzt eine Kunstausstellung mit Werken des Schweizer Künstlers Albert Schilling. 15 Plastiken aus Bronze und Marmor sind dort nun bei freiem Eintritt zu sehen.

    Er war nicht unumstritten, der Pavillon aus Stein, der den Platz vom Bruderhof ein wenig abschottet. Und die Meinungen dazu haben eine Bandbreite von „Brauche ich nicht“, bis „Rundet das Gesamtbild ab“. Doch dass dort von Anfang an eine Kunstausstellung geplant war, machte der Kunstreferent der Diözese Jürgen Lenssen bei der Eröffnung klar.

    Das Tagungshaus der Diözese, das auch die Akademie Domschule beherbergt, sei innen von der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts geprägt, sagte der Domkapitular bei der Vorstellung der Ausstellung. Die Kunst gebe das Programm vor, denn die Domschule wolle sich den Fragen der Menschen im 21. Jahrhundert stellen.

    Warum nun Albert Schilling? Die Töchter des Künstlers, der 1987 starb, haben der Diözese 2015 mehr als 80 Werke als Stiftung überlassen. Einige Plastiken Schillings, der als einer der großen Bildhauer des 20. Jahrhunderts gilt, stehen schon im Bildungshaus selbst. Und 15 von Lenssen ausgewählte Plastiken bilden jetzt die Ausstellung im Pavillon.

    Der Bildhauer hat eine enge Beziehung zu Würzburg. 1963 bekam er den Auftrag, den Dom mit seinen Werken liturgisch auszustatten. Er fertigte unter anderem Reliefs aus Marmor für den Chorraum. Und genau diese Marmorarbeiten waren die Grundlage für die Skulpturen im Pavillon.

    „Wir befinden uns hier in Sichtweite des Kiliansdomes. Und Schilling hatte nach den Arbeiten im Dom noch abgeschlagene Marmorstücke übrig. Daraus entstanden dann die Kunstwerke,“ erläuterte der Kunstreferent. Der Bildhauer sei immer auf der Suche nach Fährten der Transzendenz in unserer Welt gewesen und habe das in seinen Werken auch ausgedrückt. Und so haben einige der Ausstellungsstücke auch eine Art Übergang im Marmor.

    Lenssen wünscht sich, dass die Besucher die Marmor-Plastiken auch berühren und fühlen, um zu begreifen, was der Künstler ausdrücken wollte. Die Kunstwerke bleiben auf unbestimmte Zeit stehen. Zu aufwändig war ist die Platzierung im Pavillon. Ein Begleitblatt findet sich im Pavillon und führt durch die Ausstellung. Eigentlich sollte es auch Kunstwerke auf dem Platz vor dem Tagungshaus geben. Doch dieser Plan wurde verworfen. „Niemand will so den Blick auf die Architektur stören,“ sagte Lenssen.

    Das Burkardushaus war in die Jahre gekommen. Und so hatte sich das Domkapitel entschlossen, das Gebäude komplett sanieren zu lassen. In dreijähriger Bauzeit wurden über 19 Millionen Euro aufgewandt, um die zentrale Begegnungsstätte der Diözese für moderne Anforderungen zu ertüchtigen.

    Die neue Ausstellung ist tagsüber geöffnet. Nachts werden die Werke verschlossen.

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