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WINTERHAUSEN: Pläne für „süße Ecke“ gefielen nicht

WINTERHAUSEN

Pläne für „süße Ecke“ gefielen nicht

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    Das Anwesen Mauritiusplatz 2 in Winterhausen, die so genannte „süße Ecke“, verfällt und verwuchert seit vielen Jahren. Es steht im harten Kontrast zum übrigen Bild des Platzes, der als Denkmal-Ensemble geschützt ist. Eine Störung des Bildes befürchtet aber der Gemeinderat auch durch den von den Besitzern geplanten Neubau, sollte er nach den jüngst vorgelegten Plänen verwirklicht werden.
    Das Anwesen Mauritiusplatz 2 in Winterhausen, die so genannte „süße Ecke“, verfällt und verwuchert seit vielen Jahren. Es steht im harten Kontrast zum übrigen Bild des Platzes, der als Denkmal-Ensemble geschützt ist. Eine Störung des Bildes befürchtet aber der Gemeinderat auch durch den von den Besitzern geplanten Neubau, sollte er nach den jüngst vorgelegten Plänen verwirklicht werden. Foto: Foto: KLAUS L. STÄCK

    „Das tut dem Auge weh.“

    Matthias Wieser Winterhäuser Gemeinderat

    Das Haus Mauritiusplatz 2, im Ort viel besser bekannt als „süße Ecke“, ist den Bürgern ein Dorn im Auge. Es ist seit Jahren ungenutzt, verfällt und wächst zu.

    Nun planen die Besitzer – ein Würzburger Immobilienmakler und seine Frau – das Haus abzureißen und durch ein neues Zweifamilienwohnhaus in gleicher Kubatur zu ersetzen. Eine entsprechende Voranfrage für Abriss und Neubau hatte dem Gemeinderat bereits im vergangenen Jahr vorgelegen.

    Nun folgte der Bauantrag, der im Gremium aber überhaupt keinen Gefallen fand. Vor allem werden Beeinträchtigungen im Erscheinungsbild des Mauritiusplatzes befürchtet, falls den beantragten Abweichungen von Satzungsregelungen zugestimmt würde.

    Das Grundstück liegt im Denkmalschutz-Ensemble Mauritiusplatz, dazu im Geltungsbereich der Ortsgestaltungssatzung. Das Gebäude ist wegen seines Charakters als Eckhaus, wegen des Fachwerks und seiner Hofeinfahrt selbst in der Denkmalliste aufgeführt.

    Bürgermeister Wolfgang Mann wiederholte seine grundsätzliche Meinung, dass ein Erhalt des Originalgebäudes besser gewesen wäre, nun aber wegen des Verfalls kaum noch möglich sei. Insofern müsse man den Neubau als zweitbeste Lösung zwar hinnehmen, aber nicht nach den vorliegenden Plänen.

    Zwei schwerwiegende Abweichungen von der Ortsgestaltungsatzung wurden festgestellt: Die Dachaufbauten nehmen mehr als ein Drittel der Dachlänge in Anspruch, was die Satzung nicht erlaube.

    Der Abstand der Gauben zur Dachkante sei mit 1,2 Metern zu gering. In der Satzung stehen hierfür zwei Meter. Ratsmitglied Matthias Wieser, von Beruf Architekt, meinte, man sollte keine Befreiungen für Dinge erteilen, die planerisch anders machbar seien.

    Zudem bemängelte er weitere Einzelheiten. So seien sechs verschiedene Fensteröffnungen vorgesehen, was nicht ortstypisch sei. Die Dachneigung passe nicht. Die Verglasung der Hofeinfahrt missfiel ihm Auch Handwerkliches sei zu bemängeln. Im Plan seien Fenstergewände und Fensterteilung nicht dargestellt. „Das tut dem Auge weh und wäre für das Ortsbild ein Schaden“, resümierte Wieser.

    Bürgermeister Mann sprach von planerischen Defiziten im Hinblick auf das Ensemble Mauritiusplatz, weshalb man das gemeindliche Einvernehmen verweigern sollte. Dies beschloss dann das Ratsgremium einstimmig. Dem Landratsamt wird eine entsprechende Stellungnahme zugeleitet. Den Bauwerbern werden die Wünsche der Gemeinde mitgeteilt. Das historische Umfeld des Mauritiusplatzes, der neben dem Rathausplatz zu den schönsten des Ortes gehöre, müsse unbedingt beachtet werden.

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