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HOPFERSTADT: Den Quellen auf den Grund gegangen

HOPFERSTADT

Den Quellen auf den Grund gegangen

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    Unterwegs zu den Wassern. Zum „Quick“, dem Boss aller Brunnen, führte die Quellenfahrt der Hopferstädter Dorfkultur.
    Unterwegs zu den Wassern. Zum „Quick“, dem Boss aller Brunnen, führte die Quellenfahrt der Hopferstädter Dorfkultur. Foto: Foto: HANNELORE GRIMM

    „Sobald die kleine Quelle versiegt, trocknet auch der große Fluss aus.“ So sagt ein chinesisches Sprichwort. Ob die Quellen in der Gemarkung Hopferstadt noch sprudeln oder nur noch vor sich hin tröpfeln, dafür interessierten sich 17 Teilnehmer, die sich zu einer „Quellenfahrt“ auf den Weg machten.

    Den Ausflug zu den Wasserstellen hatte die Dorfkultur Hopferstadt organisiert. Die Interessenten, die sich mit den Vorsitzenden Ingbert Häußlein und Sonja Jürgens auf den Weg machten, erwartete ein besonders Erlebnis.

    Dabei spürten sie nicht nur die Quellen auf, sondern erfuhren von Georg Freitag und Jakob Karl viel Wissenswertes und längst Vergessenes über die Wasserstellen. Die Fahrt auf dem Anhänger des Traktors, den Felix Häußlein lenkte, ging vom Dorfplatz aus zunächst an den „Röhrenbrunnen.“

    Laut Jakob Karl, der seine Erläuterungen zu den jeweiligen Quellen in Versform verpackt hatte, spielte dieser Jahrhunderte alte Dorfbrunnen einstmals eine bedeutende Rolle. Während die Jüngeren es nur aus Erzählungen kennen, wissen die Älteren noch, wie früher hier das Trinkwasser geholt und die Tiere aus den angrenzenden Gehöften getränkt wurden.

    Beim Besuch des unwegsam im Wald gelegenen „Hexenbrünnels“, der um das Jahr 1900 herum angelegt wurde, kamen Kindheitserinnerungen hoch bei den Großen, die hier einstmals als kleine Buben „Indianerles“ gespielt haben. Die Fahrt durch die rund 1470 Hektar große Gemarkung ging weiter bis zum „Quick.“

    Die Quelle, die bei der Flurbereinigung 1976 gefasst wurde, ist, so Jakob Karl „der Boss von allen Brunnen.“ Das „Schäferlein“ oder wie die Hopferstädter sagen „das Schafferle“ führt zwar derzeit kein Wasser. Aber dafür holt es für Andreas Metzger ein Stück Vergangenheit zurück.

    Er erzählte, dass seine Eltern an dem 1934 angelegten Schafferle, eine Wiese besessen haben.

    Und während die Eltern hier ihrer Arbeit nachgingen, „ernteten“ die Kinder entlang des kleinen Baches die üppig wachsende Pfefferminze aus der zuhause Tee zubereitet wurde.

    Nach dem „Bieberlein“ mit den zwei Röhren, aus denen das frische Nass bei einem nur noch tröpfelt und das andere gänzlich versiegt ist, bekam die wohl älteste Wasserstelle, das „schöne Brünnlein“ Besuch. Interessant wurde es auch am „Beckenbrunnen“. Aus dieser Brunnenstube, aus der so, Jakob Karl, „früher die Hebamme die Mädchen und Bube“ holte, wird bereits seit dem 19. Jahrhundert der Röhrenbrunnen im Ort gespeist.

    Mit der Besichtigung des „Peterhans“, der Wasserstelle, die den Hausnamen des ehemaligen Bürgermeisters Philipp Jörg trägt, ging die rund zweistündige Erkundungsfahrt zu Ende.

    Den Schlusspunkt setzte das gesellige Beisammensein am Dorfweiher: Hier erwartete die Ausflügler eine „Quelle“, an der sie ihren Durst und den Hunger stillen konnten.

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