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WÜRZBURG: Eva-Maria Linsenbreder will für die SPD in den Bundestag

WÜRZBURG

Eva-Maria Linsenbreder will für die SPD in den Bundestag

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    Volkmar Halbleib, der Chef der Landkreis-SPD (links) und Muchtar Al Ghusain, Chef der Stadt-SPD, werben für die Bundestagskandidatur von Eva-Maria Linsenbreder. Das Foto hinter ihr zeigt Gerda Laufer, die große alte Dame der Würzburger SPD.
    Volkmar Halbleib, der Chef der Landkreis-SPD (links) und Muchtar Al Ghusain, Chef der Stadt-SPD, werben für die Bundestagskandidatur von Eva-Maria Linsenbreder. Das Foto hinter ihr zeigt Gerda Laufer, die große alte Dame der Würzburger SPD. Foto: Foto: Eberhard Götz

    Die SPD in Würzburg-Stadt und -Land hat Eva-Maria Linsenbreder zur Kandidatin für den Bundestag gekürt. 92 von 114 Delegierten waren zur Nominierungskonferenz in den Heidingsfelder Radlersaal gekommen. 89 stimmten für Linsenbreder, zwei enthielten sich, eine Gegenstimme wurde gezählt. Mitbewerber hatte sie nicht.

    Vor vier Jahren inszenierten die Genossen die Kandidatenaufstellung als eine Show: Mit den Delegierten kamen um die 100 Gäste. Sie bejubelten die Würzburgerin Homaira Mansury, der damalige Würzburger SPD-Chef Eberhard Grötsch pries sie als „Christian Ude von Würzburg“. Mansury hielt eine 55 Minuten lange Rede und wurde mit 93 Prozent der Stimmen nominiert. Sie schaffte den Einzug in den Bundestag nicht, mittlerweile lebt sie in Köln.

    Eine Nominierung ohne jede Show

    Linsenbreders Nominierung kam ohne jede Show aus. Die 60-Jährige, eine gelernte Gymnasiallehrerin, ist seit 25 Jahren hauptamtliche Bürgermeisterin von Kleinrinderfeld. Sie entstammt einer sozialdemokratischen Familie. Ihr Großvater war ebenfalls Bürgermeister des 2100 Einwohner-Dorfes, ihr Vater Chef der SPD-Fraktion im Gemeinderat.

    Seit 20 Jahren ist sie Mitglied des Kreistags, seit 16 Jahren Mitglied des Bezirkstags, seit acht Jahren Vizepräsidentin des Bezirkstags.

    Linsenbreder erklärte den Delegierten ihre Motivation und Absichten: Sie fühle sich zu jung für Ruhestand und Hobbypflege und wolle „auf neuer Ebene mit neuen Herausforderungen für Verbesserungen für die Menschen kämpfen“.

    Was bislang ihr politischer Schwerpunkt war, das Soziale, soll es, so sagte sie, auch in Berlin sein. Für die Arbeit vor Ort fehlten bundes- und landespolitische Rahmenbedingungen. Deshalb sei für sie „jetzt genau der richtige Zeitpunkt“, sich in die Bundespolitik einzumischen. Dort wolle sie sich für eine bessere finanzielle Ausstattung der Städte und Gemeinden einsetzen.

    Die SPD hofft auf Linsenbreders Erfahrung und auf ihre Glaubwürdigkeit

    Generalthemen ihrer Rede waren Gleichberechtigung, gesellschaftliche Teilhabe, Integration und der Schutz vor Altersarmut. Linsenbreder forderte gleichen Lohn für gleiche Arbeit und kostenfreie Bildung vom Besuch der Kita bis zum Abschluss von Ausbildung oder Studium. Städte und Gemeinden müssten barrierefrei ausgebaut werden wie auch alle Bahnhöfe in der Region (an dieser Stelle applaudierten die Delegierten am lautesten).

    Den Reden ihrer Fürsprecher gemein war, dass Linsenbreder eine erfahrene Kämpferin sei, kompetent, bodenständig, bürgernah und glaubwürdig.

    Der Würzburger Landtagsabgeordnete Georg Rosenthal meinte, die Sozialdemokraten gingen „manchmal viel zu sehr nicht im aufrechten Gang“. Linsenbreder passiere das nicht. Sein Ochsenfurter Kollege Volkmar Halbleib warb für sie als „Kümmererin für die Menschen“. Die Bürger seien verunsichert, zweifelten an der Glaubwürdigkeit der Politik und wollten, dass ihre Sorgen und Nöte „stärker zum Ausdruck kommen“. Da sei gut, jemanden wie Linsenbreder zu haben.

    Die Kleinrinderfelderin Bürgermeisterin rennt bei den Jusos offene Türen ein

    Halbleib empfahl die Kleinrinderfelderin auch jenen Christen, die „mit Unmut die Sprüche aus der CSU hören“ und „an der Partei mit dem großen C vorne dran zweifeln“. Linsenbreder habe ein „ausgeprägt gutes Verhältnis“ zu den großen Kirchen und ihren Vertretern.

    Die Würzburger Juso-Vorsitzende Freya Altenhöner sagte, Linsenbreder renne mit ihrer Gegnerschaft zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP und mit ihrer Parteinahme für Flüchtlinge offene Türen ein bei den Jusos. Linsenbreder stehe für eine „progressive“ – fortschrittliche – Politik.

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