Im Alter von 87 Jahren starb jetzt der Würzburger Studiendirektor im Ruhestand Dr. Ernst-Günther Krenig.
Mit dem Historiker, der als Lehrer lange am Wirsberg-Gymnasium tätig war, verlieren die Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte ihren langjährigen Vorsitzenden – und Unterfranken einen renommierten Forscher, für den Heimatgeschichte sein Leben war.
Er habe sein Können stets uneingeschränkt in den Dienst seiner Stadt und Region gestellt hat, hieß es bei der Verleihung der Aventinus-Medaille, die ihm der Verband der bayerischen Geschichtsvereine verliehen hatte. Sein heimatgeschichtliches Interesse wurde erweckt, als bei den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg viel Kultur- und Kunstgeschichtliches kaputtging, was er aber nicht aufgeben wollte: Also sammelte er Bilder von den zerstörten Museen, Denkmälern, Bildern, legte dazu Kurzbeschreibungen an und erstellte darüber eine Kartei.
Er studierte Geschichte, Deutsch und Erdkunde. 1953 promovierte er beim Historiker Professor Otto Meyer. Damals kam er zu den Freunden Mainfränkischer Kunst und Geschichte, war Schriftleiter des Mainfränkischen Jahrbuches, der Mainfränkischen Hefte und der von ihm begründeten Reihe „Mainfränkische Studien“. 1992 wurde er zum Vorsitzenden gewählt, Nachfolger von Philipp Meyer (ehemals unterfränkischer Regierungspräsident). 2007 zog er sich altersbedingt zurück.
Krenig ist bekannt als Lehrerpersönlichkeit von außergewöhnlichem Format, der 1960 zur Gründermannschaft des Wirsberg-Gymnasiums gehörte und das schulische Profil mitbestimmte. Rund 60 Jahre wissenschaftlichen Schaffens liegen hinter ihm; seine Publikationsliste umfasst über 100 Titel. Als Meisterstück Krenigs hat der Vorsitzende des Verbands bayerischer Geschichtsvereine Manfred Treml einmal die von Krenig mit herausgegebene „Unterfränkische Geschichte“ in sieben Bänden bezeichnet.
Seine Auszeichnungen waren reichlich: Zu ihnen gehörte seit 1989 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland und der bayerische Verdienstorden, die Ehrenmitgliedschaft bei den Freunden mainfränkischer Kunst und Geschichte und beim Hennebergisch-fränkischen Geschichtsverein.
Die Beisetzung erfolgt nach Angaben aus dem Familienkreis am Donnerstag, 22. Dezember, um 14 Uhr am Neuen Friedhof in Höchberg.