Von „einer ganz normalen Familie“ hatte Otto G. Schäfer gesprochen, als er zu seinem 80. Geburtstag interviewt wurde. Ganz so normal sei sein Lebensweg jedoch nicht gewesen, hielt Oberbürgermeister Sebastian Remelé dem entgegen, als er den Jubilar bei einem Empfang in der voll besetzten Rathausdiele würdigte.
Unter den Gästen waren auch die beiden Ehrenbürger Gudrun Grieser und Kurt Petzold, Regierungspräsident Paul Beinhofer, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und Staatssekretär Gerhard Eck.
Nicht normal sei schon die Geburt in England wenige Jahre vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gewesen, sagte Remelé, und gar nicht normal sei das große soziale Verantwortungsbewusstsein, das Schäfer und seine Familie auszeichneten.„Die Kombination von Geschäfts- und Gemeinsinn ist alles andere als selbstverständlich.“ Schäfer könne auf eine außergewöhnliche Biografie zurückblicken, die geprägt sei von einer großen beruflichen Leistung und vom Engagement für seine Heimatstadt und ihre Bürger.
Lang ist die Liste der Auszeichnungen, die Schäfer für sein Engagement für soziale Anliegen, den Sport und für die Kultur erhalten hat. Dazu gehören der Bayerische Verdienstorden, das Bundesverdienstkreuz, die höchste Auszeichnung des Deutschen Ruderverbandes und der Sporthilfe und natürlich die Ehrenbürgerwürde, die ihm 2008 verliehen wurde.
Mit der Kulturstiftung habe Schäfer zusammen mit seiner Frau Hannelore ein wichtiges Scharnier zwischen städtischer und freier Kultur geschaffen, erklärte der OB. Die Entscheidung, das gesamte Vermögen der Dr. Otto-Schäfer-Stiftung einer Stiftung der Stadt zu schenken, sei ein großer emotionaler Schritt gewesen.
Dies griff Regierungspräsident Paul Beinhofer auf. Zuständig für die Stiftungsaufsicht, habe ihn niemand so beschäftigt wie Otto G. Schäfer. Dass er das wertvolle Erbe seines Vaters bewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht habe, würdigte er besonders. Die Schenkung der Bibliothek und der Dürersammlung sei ein großer Vertrauensbeweis.
„Sie haben zeit ihres Lebens geteilt und Hilfe geleistet und sie dürfen stolz darauf zurückblicken, was sie für die Stadt, Unterfranken und darüber hinaus geleistet haben“, sagte Beinhofer, und überreichte die gerade unterzeichnete Genehmigungsurkunde für die nun städtische Otto Schäfer-Stiftung.
„Die Schenkung an meine geliebte Heimatstadt“ nannte Schäfer in seinen Dankesworten den Höhepunkt eines langen interessanten Lebens.