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THÜNGERSHEIM: Lärmschutzmaßnahmen der Bahn: Die Zeit drängt

THÜNGERSHEIM

Lärmschutzmaßnahmen der Bahn: Die Zeit drängt

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    Einen vollkommen neuen und gravierenden Sachverhalt hinsichtlich der Lärmsanierungsmaßnahmen der Deutschen Bahn ergab ein Ortstermin der Gemeinde Thüngersheim mit dem zuständigen Projektleiter der DB Netz AG.

    Weil die Schnellbahntrasse Würzburg – Hannover für Wartungsarbeiten ab 2019 für vier Jahre stillgelegt wird, sollte der Bau von drei Lärmschutzwänden im Bereich der Gemeinde Thüngersheim noch im kommenden Jahr erfolgen. Die Zeit drängt deshalb für den Gemeinderat. Zu einem notwendigen eindeutigen Votum zur Durchführung der Lärmschutzmaßnahmen konnte sich bisher weder der Gemeinderat durchringen, noch ergab sich etwas bei zwei Informationsveranstaltungen aus der Bevölkerung. Die Unentschlossenheit gilt sowohl der Maßnahme selbst, als auch der unter Umständen durchgeführten Ausführung.

    Geplant sind im Verlauf der Bahnstrecke Lärmschutzwände im Bereich der Staustufe auf 550 Metern, zwischen den Ortseingängen Süd und Nord über 873 Meter Länge sowie auf einer Strecke von 225 Metern an der Mainaue. Die Höhe der Wände soll drei Meter über der Schienenoberkante betragen. Im Zuge des Planfeststellungsverfahrens war die Gemeinde Thüngersheim zur Stellungnahme aufgefordert. Dabei machte die Kommune mehrere Einwände geltend.

    In erster Linie wünschte sich die Gemeinde Thüngersheim bisher ein Mitspracherecht bei der Materialwahl, wie auch bei der Gestaltung. Allerdings galt der Hinweis der Deutschen Bahn stets der Durchführung von Lärmschutzsanierungen auf freiwilliger Basis durch den Bund. Und darauf gebe es keinen Rechtsanspruch, so die bisherige Aussage.

    Weil auch die Ortsansicht und somit die Dorferneuerung davon betroffen ist, galten die Einwände vor allem der Wandhöhe, den beim Bau verwendeten Materialien sowie der Gestaltung.

    Zur Erörterung hatte die Gemeinde deshalb einen Ortstermin gewünscht. Der dabei von dem Bahn- Projektleiter vorgetragene Aspekt der Sperrung der Schnellbahntrasse Würzburg – Hannover ist für die Gemeinde allerdings vollkommen neu und wirkt sich gravierend auf den Umfang des Bahnverkehrs auf der Strecke bei Thüngersheim aus. Denn die Umleitung der Züge soll über eben jene Strecke zwischen Würzburg und Karlstadt erfolgen.

    Zu allem Übel schon ab 2019 und für die Dauer von immerhin vier Jahren. Daher sollte die Wand noch 2018 gebaut werden, so die Aufforderung der Bahn.

    Nun ist guter Rat teuer für Bürgermeister Markus Höfling (Bürgerbewegung, BüBew) und den Gemeinderat. Denn, und das wurde beim Ortstermin deutlich: „Jede formelle Anhörung oder Einwendung bringt eine Verzögerung des Verfahrens mit sich, weil dadurch die jeweiligen Schritte wiederholt werden müssen“, so die Aussage von Projektleiter Franz Poschenrieder von der Deutschen Bahn Netz AG.

    Weil die Zeit drängt, hofft Höfling noch bis Jahresschluss oder spätestens im Januar auf eine Entscheidung des Gemeinderates. Derweil ist Höflings Prämisse klar. Im Interesse der Bevölkerung bedeutet für den Rathauschef Lärmschutz gleich Gesundheitsschutz.

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