Die neue Hauskapelle in der Maria-Ward-Schule ist lichtdurchflutet. Parkett, hellgraue Fliesen und abgerundete Sitzbänke aus Holz empfangen den Gast. Boden und Decke der Kapelle sind oval angelegt – in gegenläufigen Ovalen, so dass mit Absicht ein Zwischenraum entstanden ist, „der alles etwas aus der Richtung bringt, um das Auge für etwas zu schärfen“, wie der Glas- und Lichtkünstler Mario Haunhorst (Osnabrück) sagt.
Haunhorst hatte gemeinsam mit den Schülerinnen und Lehrkräften im „Kapellen-Team“ Ideen erarbeitet. Es entstanden Modelle, Pläne und schließlich mit Architekt Norbert Geisel (GKP-Architekten) die neue Kapelle im dritten Stock.
Der freie Blick auf Altar und Ambo aus Basalt vermittelt Halt, das Offene und Helle indes lässt Freiraum für das Denken in die Weite, auch für Entwicklung – Haunhorst vergleicht das mit der Entwicklung des Lebensweges. Jetzt fand die erste Eucharistiefeier mit Domdekan Prälat Günter Putz, mit Lehrern und Klassensprecherinnen aller 16 Klassen der Maria-Ward-Schule statt.
Gottesdienst im neuen Raum
Auch rund ein halbes Dutzend Schwestern der Congregatio Jesu, die viele Jahre in Würzburg lebten und wirkten, nahmen am Gottesdienst teil. „Wir halten Ihr Erbe in Ehren“, sagte Kunstlehrerin Manuela Gehr, als die Schwestern am Ende des Gottesdienst die Umgestaltung mit Applaus quittierten. Mitten im Neuen: das Kruzifix aus der alten Kapelle. Am Ende des Planungsprozesses dominieren vor allem Naturmaterialien. Ovale Metallbänder halten schmale Eichen-Pfeiler mit dunkler Maserung. „Dieser Raum berührt“, so Prälat Putz. Und so soll die Kapelle künftig für Gottesdienste, besinnliche Feiern und Einkehr zur Verfügung stehen. Das bischöfliche Ordinariat habe, so sagte Putz weiter, die Kapelle dem Orden geschenkt.
Laut Religionslehrerin Theresia Oschmann-Behr gab die Diözese rund 160 000 Euro. Weitere Zuwendungen kamen vom Freundeskreis der Schule und von der Dr. Harry und Irene Roeser-Bley-Stiftung für Bildung, Kultur und Umweltfragen.
Im Rahmen der Schulsanierung wurde die neugestaltete Kapelle nach einem zweijährigen Entwicklungsprozess zum Höhepunkt der Erneuerung.