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RÖTTINGEN: Die Schneidmühle soll doch noch zum Restaurant werden

RÖTTINGEN

Die Schneidmühle soll doch noch zum Restaurant werden

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    Im Frühjahr 2015 stellte Gian Luca Volpe (links) erstmals Bürgermeister Martin Umscheid seine Umbaupläne für die alte Röttinger Schneidmühle vor. Dann kam das Projekt ins Stocken.
    Im Frühjahr 2015 stellte Gian Luca Volpe (links) erstmals Bürgermeister Martin Umscheid seine Umbaupläne für die alte Röttinger Schneidmühle vor. Dann kam das Projekt ins Stocken. Foto: Archivfoto: Thomas Fritz

    Schlemmen wie in Bella Italia – mit dem Kauf der alten Schneidmühle in Röttingen hatte Gian Luca Volpe den Fans mediterraner Küche den Mund wässrig gemacht. Das war 2012. Doch seit drei Jahren ruht das Projekt. Jetzt will Volpe doch noch zum Ziel kommen. Ein Restaurant, ein kleines Hotel und ein Feinkostgeschäft sollen in dem alten Gemäuer entstehen. Vor kurzem stellte er seine Pläne den Röttingern vor.

    Keine weiteren Interessenten

    Die Mühle aus dem frühen 19. Jahrhundert ist idyllisch zwischen Mühlbach und Tauber gelegen, schaut aber recht heruntergekommen aus. Im Kaufvertrag, den Gian Luca Volpe mit der Stadt geschlossen hat, verpflichtete er sich, die Mühle innerhalb von fünf Jahren zu restaurieren. Die Frist hat der Stadtrat inzwischen verlängert, wohl wissend, dass es kaum weitere Interessenten für die Schneidmühle gibt, und weil Volpe eine schlüssige Erklärung für die Verzögerung geliefert hat.

    Gian Luca Volpe betreibt ein Vermessungsbüro in Dolo, dem Nachbarort der Giebelstadter Partnergemeinde Pianiga unweit von Venedig. Dort war er eine Zeit lang auch zweiter Bürgermeister und wurde während eines Besuchs in Franken auf die Schneidmühle aufmerksam. 2014 hat er ein planerisches Konzept und einen Businessplan vorgestellt und wollte auf die Suche nach Investoren gehen.

    Tornado brachte das Vorhaben zum Erliegen

    Durchkreuzt wurden die Pläne von einem Tornado, der im Juli 2015 die Dolo heimgesucht und einen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe hinterlassen hat, berichtet Volpe. In der Folgezeit sei er so sehr mit dem Wiederaufbau beschäftigt gewesen, dass für das Röttinger Projekt keine Zeit blieb.

    Das soll sich nun ändern. Einige Investoren und Partner habe er an seiner Seite, darunter Hersteller von typisch italienischen Spezialitäten, die ihre Produkte gerne in Röttingen vermarkten würden. Auch einen Namen gibt es schon für das Restaurant: „Bacaro Don Camillo“, benannt nach den Bacari, die typischen Wirtshäuser Venetiens. Die Gespräche mit den Banken über die Finanzierung des Projekts stünden kurz vor dem Abschluss. Auch einen hiesigen Architekten, der die Sanierung begleiten soll, hab er bereits.

    Restaurant und Fremdenzimmer

    Im ersten Stock des Mühlengebäudes soll das Restaurant mit rund 40 Sitzplätzen entstehen. Im Erdgeschoss ist die Küche geplant, durch eine Glaswand von außen einsehbar, und ein Laden für italienische Produkte. Unter dem Mansarddach mit Krüppelwalm soll es vier Mini-Suiten für Übernachtungsgäste geben und im Außenbereich bietet eine Holzterrasse Platz für bis zu 100 Gäste. Authentisch italienisch soll das Speisenangebot sein und mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

    Dass er damit den Geschmack vieler deutschen Gäste trifft, davon ist Gian Luca Volpe überzeugt. Die Deutschen lieben die italienische Küche, sagt er. „In 90 Prozent der italienischen Restaurants gibt es aber keine italienischen Produkte.“ Und auch die Lage am zum Naherholungsbereich umgestalteten Tauberufer sei günstig. Weitere Vorteile verspricht er sich vom Taubertal-Radweg, der in nächster Nähe am „Bacaro Don Camillo“ vorbeiführt.

    Hoffnung auf Fördergelder

    Bei seiner Vorstellung des Projekts im Jahr 2014 hatte Volpe die Kosten des Umbaus auf etwa eine Million Euro beziffert. Bürgermeister Martin Umscheid geht davon aus, dass auch die Städtebauförderung ihren Teil zur Erhaltung des ortsbildprägenden Bauwerks beisteuert. Auf die Frage eines Bürgers, wann die Arbeiten beginnen sollen, meinte Volpe: „Wenn die Finanzierung heute steht, können wir morgen beginnen.“ Er wolle aber erst anfangen, wenn alle noch offenen Fragen hundertprozentig geklärt seien. Mit rund einem Jahr Bauzeit rechnet Gian Luca Volpe dabei.

    „Wenn die Finanzierung heute steht, können wir morgen beginnen.“

    Gian Luca Volpe, Investor

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