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WÜRZBURG: Der Freundschaftsgedanke steht im Mittelpunkt

WÜRZBURG

Der Freundschaftsgedanke steht im Mittelpunkt

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    Der Ambassador Club Würzburg besteht seit 50 Jahren. Archivfoto: Ambassador Club Würzburg
    Der Ambassador Club Würzburg besteht seit 50 Jahren. Archivfoto: Ambassador Club Würzburg

    Am kommenden Wochenende rückt Würzburg in den Fokus der Ambassadoren (englisch für „Repräsentanten“) ganz Deutschlands. Da der Würzburger Ambassador Club in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, organisieren seine Mitglieder auch das diesjährige Deutschlandtreffen der Ambassadoren. Zu den Veranstaltungen im Würzburger Maritim Hotel – von Freitag, 1. Juni, bis Sonntag, 3. Juni – werden mehrere Hundert Ambassadoren aus ganz Deutschland erwartet.

    Ursprünglich im Jahr 1956 als Herrenclub in der Schweiz gegründet, steht der Ambassador Club im Zeichen von Freundschaft und Verständigung zwischen den Völkern Europas. Zu Toleranz, Solidarität und der Achtung der Menschwürde im Sinne des Humanismus in Europa sollten sich seine Mitglieder verpflichten. Die Idee hat offenbar gefruchtet. Ambassadoren Clubs sind heute weltweit in 27 Ländern vertreten; in Deutschland sind insgesamt rund 800 Mitglieder in regionalen Clubs organisiert.

    Toleranzpreis für inklusives Tanzprojekt

    Neben den regionalen Sehenswürdigkeiten, Kultur sowie einer Weinprobe steht die Verleihung des Toleranzpreises auf dem Programm. Jährlich stiftet der Ambassador Club Deutschland einen Preis für Toleranz und Völkerverständigung, der an Personen oder Gruppen verliehen wird, die sich für die vom Verein vertretenen Werte einsetzen. Empfänger des diesjährigen Preises ist das Würzburger Tanzprojekt „Gemeinsam anders sein“, das am 7. und 8. Juli im Tanzspeicher aufgeführt wird. Der Preis soll den inklusiven Charakter des Tanzprojekts hervorherben, in dem behinderte und nicht-behinderte Jugendliche unter Anleitung der beiden Theaterpädagogen Dominik Blank und Brigitta Höfig miteinander proben. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert.

    In Würzburg besteht der Herrenclub aus 26 Mitgliedern, die sich einmal monatlich treffen, erzählen die Würzburger Ambassadoren Volker Kleinfeld und Rainer Ahlborn im Gespräch mit der Main-Post. Bei den Treffen wird sich ausgetauscht, ein kulturell oder wissenschaftlich relevantes Thema behandelt und darüber diskutiert. Die Vorträge halten entweder die Mitglieder selbst oder sie laden externe Dozenten ein.

    Alle Mitglieder sind Akademiker

    Jedes Treffen soll ein anderes Club-Mitglied organisieren. „Das Engagement ist erwünscht und wird auch erwartet. Jeder muss einmal eine Funktion übernehmen“, erklärt Präsident Volker Kleinfeld. Auch wenn der Altersdurchschnitt der Mitglieder im Seniorenalter liege, sei der Club sehr lebendig. Zu den monatlichen Treffen erscheinen die Leute zuverlässig und fast vollzählig, so Kleinfeld. „Der Club ist vor allem für Leute in einem Alter, in dem die Familien- und Berufsfindungsphase abgeschlossen ist.“

    Der Club wirbt nicht um weitere Mitglieder. Vielmehr bringen die Aktiven Interessierte mit zu den Treffen; über deren Aufnahme wird abgestimmt. Nur bei Einstimmigkeit wird ein neues Mitglied in den Kreis aufgenommen. Der Freundschaftsgedanke ist dabei sehr wichtig. Der Club strebt nach eigenen Angaben eine gesellschaftliche Vielfalt an. Auch wenn die beruflichen Hintergründe der Mitglieder unterschiedlich seien, sind doch alle Akademiker. Kleinfeld erklärt dies damit, dass die neuen Mitglieder meist aus dem Bekanntenkreis der Alteingesessenen kämen – und sich diese in einem akademischen Umfeld bewegten.

    Inzwischen gibt es auch gemischtgeschlechtliche Clubs

    Der Mitgliedsbeitrag, den jeder regionale Club selbst festlegt, beträgt 300 Euro jährlich. „Wir sind ein eher introvertierter intellektueller Haufen. Wir rufen nicht zu Demonstrationen auf und machen keine Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem sind wir politisch und religiös vollkommen unabhängig“, erläutert Rainer Ahlborn das Selbstverständnis des Clubs. „Wir profitieren durch die Diskussion innerhalb der Gemeinschaft, die den Horizont erweitert; außerdem verbinden freundschaftliche Bande die Clubmitglieder europaweit“, so Ahlborn weiter. Auch Reisen zu anderen Ambassador Clubs in Deutschland und Europa sowie der Austausch mit diesen steht auf der Agenda.

    Was die Geschlechtervielfalt angeht, hat sich der Ambassador Club geöffnet: Mittlerweile gibt es auch Damen- und gemischte Clubs. Der Würzburger Club bleibt hingegen aus Tradition als reiner Herrenclub erhalten, erklären die langjährigen Mitglieder Ahlborn und Kleinfeld.

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