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Hammelburg: Malerbetrieb feiert 170 Jahre

Hammelburg

Malerbetrieb feiert 170 Jahre

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    Josef (Seppele) mit Gattin Anna, die Großeltern des heutigen Firmeninhabers Joachim (Jobi) Bindrum.
    Josef (Seppele) mit Gattin Anna, die Großeltern des heutigen Firmeninhabers Joachim (Jobi) Bindrum. Foto: Repro: Bianca Volkert

    Der renommierte Malerbetrieb der Firma Bindrum GmbH & Co KG kann auf stolze 170 Jahre zurückblicken. Der Gründer Johannes Bindrum (1825 – 1909) wurde vor 200 Jahren in Hammelburg geboren. Schon damals, wie auch heute, war und ist es ein langer Weg bis zur Selbstständigkeit.

    Am 7. September 1843 begann die Unternehmensgeschichte mit dem Lehrbrief des Johannes Bindrum. Nach Beendigung seiner Ausbildung erhielt er diesen mit folgendem Text: „Arbeit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der Mühe Preis - Dem Johannes Bindrum, Sohn des Häckers Johann Bindrum, wird Kraft dieses öffentlich ausgestellten Briefes bezeugt, dass derselbe mit Genehmigung der polizeilichen Obrigkeit am 5. November 1840 als Lehrling des Tünchnergewerbes ordnungsgemäß eingeschrieben worden und bei Johann Georg Hüfner das Tünchner-Gewerbe mit Fleiß und Pünktlichkeit erlernt. Auch eine untadelhafte Aufführung geflogen habe. Es ist daher obenbemerkter Johann Bindrum nachdem derselbe die vorgeschriebene Prüfung bestanden hat, unter dem 7. September 1843 von der Lehre frey, und zum Gesellen gesprochen worden.“

    Zwölf Jahre später, am 21. März 1855, erfolgte die Meisterprüfung mit der Qualifikation, ein Tünchner-Gewerbe in Hammelburg eröffnen zu dürfen. Die Prüfungskommission zu Aschaffenburg fasste folgenden Entschluss:

    „Die unterzeichnete nach Maßgabe der allerhöchsten Verordnung vom 14. Juli 1846 constituierte Prüfungskommission bezeugt hiermit: Nachdem sich Johann Bindrum von Hammelburg am 16. März 1855 zur vorschriftsmäßigen Gewerbe-Prüfung unter Nummer 23 des fortlaufenden Anmeldungs-Registers angemeldet und durch Zeugnis des Magistrats Hammelburg über die Vorbedingungen zur Zulaßung genügend ausgewiesen hat, so wurde derselbe heute der Prüfung für den Betrieb des Tünchner-Gewerbes in Hammelburg unterworfen und hat diese Prüfung in der Art bestanden, dass er zum selbstständigen Betriebe dieses Gewerbes für vollkommen befähigt befunden worden ist.“

    Nur wenige Tage später, am 27. März 1855, erbat Johann Bindrum beim Magistrat der Stadt Hammelburg um die Verleihung einer Conzession als Tünchermeister mit dem Wunsch, ein Gewerbe anmelden zu dürfen. Die Öffentlichkeit hatte vier Wochen Zeit, Einwendungen gegen den Wunsch von Johann Bindrum, ein Tünchner-Gewerbe in Hammelburg zu gründen, einzubringen.

    Am 2. Mai 1855 wurde Johann Bindrum vom Magistrat Hammelburg die Konzessionsurkunde ausgestellt:

    „Das Gewerbeconzeßionsgesuch des hiesigen Bürgers Johann Bindrum als Tünchner-Meister beschließt der Magistrat: In der Erwägung, dass der Bittsteller bereits ansäßig ist, derselbe die Meisterprobe als Tünchner bei dem Amt bestanden hat, daß er zum selbstständigen Betrieb des Tünchnergewerks als befähigt erkannt wurde. Durch Verleihung der Conzeßion an denselben der Nahrungsstand verbessert wird. Es sei dem Johann Bindrum die Conzeßion als Tünchnermeister zu gestatten und die Conzeßionsurkunde auszufertigen.“

    Im Mai 1855 war es endlich soweit. Der Gründung des Familienunternehmens Bindrum stand nun nichts mehr im Wege und wurde sogleich umgesetzt.

    Bis heute wurde der Betrieb von Generation zu Generation weitergegeben. Nach dem Gründer, Tünchnermeister Johann Bindrum, folgten Josef Anton Bindrum (1853-1940), Tünchner, Johann Peter Bindrum (1885-1970), Tünchnermeister, Josef (Seppele) Bindrum (1904-1984), Maler- und Tünchnermeister, Malermeister Karlheinz Johann Sebastian Bindrum (1937-2020). Letzterer absolvierte im März 1961 seine Meisterprüfung. Seine Selbstständigkeit konnte er erst mit Vollendung des 24. Lebensjahres begehen und erfolgte im Juli 1961.

    170 Jahre - sechs Generationen

    Das zeugt nicht nur vom Familienzusammenhalt der Familie Bindrum, sondern auch von der Bereitwilligkeit, den Beruf des Malermeisters ausüben zu wollen. Die Firma Bindrum GmbH & Co. KG ist schon sehr lange ein renommierter Malerbetrieb in Hammelburg, der sich durch qualitativ hochwertige Arbeiten und Zuverlässigkeit auszeichnet.

    Die lange Familientradition währt noch immer. Seit 2001 führt Joachim Johannes Valentin Bindrum, Farb- und Lackiertechniker, den Betrieb in Hammelburg. Sein Vater Karlheinz arbeitete bis zum Ableben 2020 tatkräftig im Betrieb mit. Während all den Jahren saß Mutter Christa (7. März 1941 – 15. September 2022) im Büro und erledigte die Buchhaltung. Die großen Fotos der Eltern, Urkunden und natürlich der Nachweis zur Betriebsgründung 1855 zieren die Wand im Büro. Joachim (Jobi) Bindrum denkt gerne an die schöne gemeinsame Arbeit mit den Eltern. Dankenswerterweise stellte das Stadtarchiv Hammelburg die Unterlagen zur Verfügung. Franz-Josef Schneider transkribierte die handschriftlichen Ausfertigungen, um die Texte in der originalen Wortgebung der damaligen Zeit veröffentlichen zu können.

    Voller Stolz und Dankbarkeit sitzt Joachim Bindrum vor den Fotos seiner Eltern im Büro, in Erinnerung an die gemeinsame Zeit.
    Voller Stolz und Dankbarkeit sitzt Joachim Bindrum vor den Fotos seiner Eltern im Büro, in Erinnerung an die gemeinsame Zeit. Foto: Bianca Volkert
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