Dem Tod begegnet man normalerweise mit viel Respekt und Angst. Nicht so in der diesjährigen Osternacht in der Kirche von Euerdorf, schreibt Pfarrvikar Matthias Karwath in einer Pressemeldung. Den drei Tagen Jesu im Grab entsprechend, gingen die etwa 250 Mitfeiernden dreimal um die dunkle Kirche. Dann schlug der Pfarrvikar laut an die Kirchentüre. Hörbares Zeichen dafür, dass dem Tod die letzte Stunde schlug.
In die dunkle Kirche wurde das Licht der Osterkerze getragen und an die Kerzen der Besucher weitergegeben, sodass ein Lichtermeer entstand. Unter der musikalischen Leitung von Christine Huppmann wurden die Texte der Osternacht durch den Gesang der Gemeinde, ein Bläserquartett oder Gitarrenbegleitung gekonnt unterstrichen. So erklangen zum Beispiel das Hallelujah von Händel oder der Spiritual Go down Moses.
Neu war in dieser Osternacht, dass markante Aussagen von Etty Hillesum, Dietrich Bonhoeffer und einer krebskranken Frau vorgelesen wurden, die in einer jeweils bedrohlichen Situation ihren Glauben an Gott und an ein Weiterleben nach dem Tod bezeugten. In einem großen Kommunionkreis waren alle Teilnehmenden zum Abendmahl eingeladen, bevor das Bläserquartett mit der Feuerwerksmusik von Händel einen feierlichen Abschluss dieser Osternacht ertönen ließ. red