Vor 24 Jahren unter Wolfgang Görner begründet, lockte das „Jazzfest“ heuer erneut viele Akteure und Liebhaber auf die Trimburg. Bereits zum „Frühschoppen“ fanden sich zahlreiche Gäste ein. Bei dem zur Tradition avancierten Musikertreff ist ein Wiedersehen ehemaliger und noch aktiver Bandmitglieder garantiert und alle können ihrer Passion frönen – sehr zur Freude des Publikums.
Wolfgang Kriener übernimmt das Organisatorische
Das Jubiläum, die 25. Session, wollen die Jazzer auf jeden Fall im nächsten Jahr feiern. Ob der Gründer, Wolfgang Görner, dann dabei sein kann, ist offen. Denn der Initiator und Organisator des beliebten Musikevents leidet an einer schweren Krankheit. Dieses mal war er als Zuhörer dabei. Leider konnte der ehemalige Schulrektor nicht mehr „Jammen“, was für alle sehr schmerzhaft war.
Seine Position als „Frontman“ hat Görner bereits weitergegeben an seinen Mitspieler und Namensvetter Wolfgang Kriener, der den Bass schlägt. Er willigte ein, das Organisatorische zu übernehmen: Termine, Rhythmusgruppe, Instrumente. „Der Rest erledigt sich dann von selbst“, ist er überzeugt angesichts der wechselnden Besetzungen der Ensembles, die allerdings nahtlos in einander übergehen.
Nach und nach stellten sich Ehemalige ein, wie Ex-Vize-Landrat Walter „Pizzy“ Gutmann. Auch der „Boss“ der Reither Pianobühne, Peter Kleinhenz, ließ es sich nicht nehmen am Piano „funky“ in die Tasten zu greifen.
Neue und Dauerbrenner
„What a difference a day make“, hat Hilda Wischnewski gesungen. Wie recht doch Sängerin Dinah Washington mit ihrem Lied hatte: Was ein Tag für einen Unterschied machen kann.
Kriener gab die jeweiligen Bandbesetzungen bekannt. Unter ihnen befindet sich auch der temperamentvolle Saxophonist Sebastian Mahr, der mit 46 Jahren einer der jüngeren Mitglieder ist. Er stieß vor rund drei Jahren zur „Trimburg-Combo“. Ihm fehlt ein bisschen die Posaune, die früher einmal Wolfgang Görner spielte.
Birgit und Rainer Nöth sind schon ein „Dauerbrenner“ in den Sessions.
Jazz, Blues, Swing
Die Musikstile variieren, bleiben aber im Grunde ihrem Stil treu. Jazz, Blues, Swing, Musik zum Träumen aus dem „Big Apple“ oder „The Girl from Ipanema“, das zu keinem Zeitpunkt auf der Burg weilte. Einen Song über die „Trimburg-Girls“ gibt es leider noch nicht.
Hunderte von Bands haben diesen Song gespielt, und ebenso viele Sängerinnen und Sänger haben ihn gesungen: „Get your kicks on Route 66“. Die legendäre, fast 4000 Kilometer lange Straße in den Vereinigten Staaten hat in vielerlei Hinsicht von sich reden gemacht. Aber sie wird noch immer mit Abenteuer und dem Gefühl von Freiheit in Verbindung gebracht. Stopp, unterhalb der Trimburg führt ja die Bundesstraße 287 vorbei.
Unweigerlich schwebt der Zuhörer, der sich darauf einlässt, im Schatten der Pagodenzelte hinüber in längst vergangene Zeiten, als Jazz und Blues einer musikalisch-stilistischen Revolution den Boden bereitete.

