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Münnerstadt: In diesem früheren Schuppen ist Ihr Fahrrad jetzt sicher

Münnerstadt

In diesem früheren Schuppen ist Ihr Fahrrad jetzt sicher

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    Der Schuppen am Bahnhof Münnerstadt wurde zur Schließanlage für Fahrräder.
    Der Schuppen am Bahnhof Münnerstadt wurde zur Schließanlage für Fahrräder. Foto: Stefan Richter

    Im Rahmen der „Bike+Ride-Offensive“ (B+R) hat Münnerstadt insgesamt 60 Stellplätze für Fahrräder am Bahnhof errichtet. Davon sind 18 überdacht, direkt an der Unterführung gelegen, 18 weitere befinden sich auf der anderen Seite des Bahnhofsgebäudes und 24 zusätzliche Plätze gibt es in einer Sammelschließanlage. Das berichtet Klimamanager der Stadt Münnerstadt, Stefan Richter, in einer Pressemitteilung.

    Damit reiht sich die Stadt in die mittlerweile hunderten von Kommunen ein, die durch die B+R-Offensive an ihren Bahnhöfen attraktive Parkmöglichkeiten für Fahrräder und E-Scooter geschaffen haben.

    Grünen-Fraktion stellte Antrag

    Bereits im März 2021 stellte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat den Antrag, Fördermöglichkeiten für Sammelschließanlagen am Bahnhof zu prüfen. Mehrfache Verzögerungen – insbesondere durch stark gestiegene Bau- und Rohstoffkosten, Kapazitätsengpässe bei ausführenden Firmen und interne Verwaltungsabläufe – führten dazu, dass das Projekt erst jetzt abgeschlossen ist. 

    Bei der vergangenen Sitzung des Bau- und Umweltausschusses konnten sich die Mitglieder bei einer Ortseinsicht persönlich ein Bild vom Projekt machen. Klimamanager Stefan Richter erläuterte als bauherrenseitiger Verantwortlicher nochmals alle Einzelheiten. Martin Konrad, Projektleiter von Alexander Albert Architekten & Ingenieure, führte anschließend aus baulicher und planerischer Sicht durch den Tagesordnungspunkt.

    Neben der Unterführung gibt es jetzt überdachte Stellplätze.
    Neben der Unterführung gibt es jetzt überdachte Stellplätze. Foto: Stefan Richter

    Sanieren statt abreißen und neu bauen

    „Bestehende Gebäude zu ertüchtigen statt sie abzureißen und neu zu bauen, ist nicht nur ressourcenschonend, sondern oft auch wirtschaftlich klüger, "sagt Martin Konrad. Gerade in Zeiten von steigenden Baukosten und wachsendem Fokus auf Nachhaltigkeit stelle dies eine zukunftsfähige Alternative zum Abriss dar.

    Zwar erfordere die Sanierung mehr Planungsaufwand, doch sie bewahrt wertvolle – teils historische – Substanz und erhält das gewachsene Stadtbild. Angesichts steigender Baukosten und dem zunehmenden Fokus auf Nachhaltigkeit sollte die Revitalisierung bestehender Bauten als neuer Standard gesehen werden. 

    Der Schuppen vor und während der Sanierung

    Von besonderer Bedeutung und symbolisch für den nachhaltigen Ansatz der Stadt war daher die Ertüchtigung des „ollen“ Schuppens, der sich direkt neben dem Bahnhofsgebäude befindet. Das Gebäude war zunehmend verfallen und trug zum insgesamt maroden Eindruck des Bahnhofs bei. Jetzt erstrahlt der Schuppen nun in neuem Glanz und dient ab sofort als Sammelschließanlage für insgesamt 24 Fahrräder.

    Digitale Buchung eines Stellplatzes

    Die Sammelschließanlage verfügt über ein digitales Buchungssystem. Nutzer können Stellplätze online oder per Smartphone-App auf rad-safe.de buchen und per PayPal, Lastschrift oder Kreditkarte bezahlen. Ein zugesandter Zugangscode (oder eine RFID-Karte) ermöglicht den Zutritt zur Anlage.

    Als erste Anlage dieser Art in der Region bietet sie Radwanderern die Möglichkeit, ihre Zweiräder sicher über Nacht einzuschließen.

    E-Bikes bis Rennrad zum Verleih 

    In Kooperation mit der RuR Mobility aus Schweinfurt stehen in der Schließanlage diverse Fahrradtypen zum Verleih bereit – vom klassischen Rennrad über moderne E-Bikes bis hin zum Mountain-Bike-Tandem. Das ist nicht nur ein Service, den hiesige Hotels ihren Gästen ans Herz legen können, sondern offen für alle aus der Region. Interessierte können über listnride.de/munnerstadt Räder tage- oder wochenweise mieten. Einen Zugangscode für die Schließanlage erhalten sie bei der Buchung des Leihrads. 

    Im Inneren des Schuppens sind mehrere Stellplätze für Fahrräder und Leihräder.
    Im Inneren des Schuppens sind mehrere Stellplätze für Fahrräder und Leihräder. Foto: Stefan Richter

    Überdachte Stellplätze bereits genutzt

    Die überdachte Parkfläche direkt neben der Unterführung zu Gleis 2 und Michelsgrund nutzen seit Errichtung vor einigen Wochen bereits täglich Pendler, etwa um zur Arbeit nach Schweinfurt zu kommen.

    18 Kurzzeit-Stellplätze für zukünftige Bahnhofsnutzung

    Die 18 Stellplätze direkt am Bahnhofsgebäude – die aus Denkmalschutzgründen nicht überdacht werden konnten – sind insbesondere für Kurzzeitparker vorgesehen. Hintergrund dieser dritten Fläche ist die Idee der Stadt, dem Bahnhof wieder neues Leben einzuhauchen und ihn Schritt für Schritt zu einem attraktiven und vielseitig nutzbaren Ort zu entwickeln.

    Langfristig soll damit die Ansiedlung von Büros, Werkstätten sowie Cafés und Ladengeschäften erleichtert und gefördert werden – mit dem Vorteil, dass diese den Gästen komfortable Fahrradabstellmöglichkeiten bieten können.

    Stadtrat zufrieden

    Rosina Eckert (Forum Aktiv) lobte als Tourismusreferentin das Ergebnis: „Ich bin sehr begeistert, dass wir neben unseren tollen Wanderwegen nun auch den Fahrradtouristen etwas zu bieten haben. Der nächste Schritt müsste nun sein, eine Ladestation einzurichten.“ Später stellte sie hierzu gleich den Antrag, dies zu prüfen. „Strom ist da, das sollte also kein Problem sein“, sagt Bürgermeister Michael Kastl (CSU) 

    Er sagt zum Projekt: „Ich freue mich, dass das jetzt abgeschlossen ist.“ Die Stellplätze wären ein großer Mehrwert für das Areal und ein weiterer Schritt eines Mobilitätskonzeptes in der Stadt. „Mein Dank geht dabei an unseren Klimamanager Stefan Richter für sein Engagement und den Fördergeber.“

    Doch er weiß auch, dass die Stellflächen den Blick darauf verstärken, dass das Bahnhofsgebäude in keinem guten Zustand ist. „Da muss man was machen. Aber das geht nur mit Fördermitteln, und dafür brauchen wir ein Nutzungskonzept.“ Derzeit hätten in der Stadt jedoch andere Projekte Priorität.

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