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Invasive Arten: Agrarminister warnt vor Saatgut-Sendungen im Briefkasten

Invasive Arten

Agrarminister warnt vor Saatgut-Sendungen im Briefkasten

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    Peter Hauk rät Menschen, die unbestelltes Saatgut im Briefkasten finden, den Weg zum Restmüll. (Archivbild)
    Peter Hauk rät Menschen, die unbestelltes Saatgut im Briefkasten finden, den Weg zum Restmüll. (Archivbild) Foto: Bernd Weißbrod/dpa

    Wer in seinem Briefkasten Sendungen mit Saatgut findet, die er nicht bestellt hat, sollte aus Sicht von Agrarminister Peter Hauk äußerst vorsichtig sein. «Denn das Risiko, invasive Arten, Krankheiten oder Schadorganismen einzuschleppen, ist sehr hoch und bedeutet einen Angriff auf unsere Natur, deren Folgen nicht abschätzbar und meist unumkehrbar sind», sagte der CDU-Politiker. Er rate deswegen auch, das Saatgut über den Restmüll zu entsorgen und es nicht auf den Kompost oder in die Biotonne zu geben, so Hauk.

    Erst kürzlich hatte das Julius-Kühn-Institut (JKI), das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, auf solche Paketsendungen aufmerksam gemacht. Am Flughafen Frankfurt seien in diesem Jahr bei Kontrollen der Pflanzengesundheitsinspektion bis Anfang Juni etwa 65.000 Sendungen mit Saatgut aus China ohne notwendige Papiere entdeckt worden. Dies sei eine Häufung, wie eine JKI-Sprecherin bestätigt.

    Weil Pflanzengesundheitszeugnisse fehlten, seien die Sendungen zurückgeschickt worden. Überwiegend sei darin nicht bestelltes Saatgut gewesen. Oft fielen die Päckchen dadurch auf, dass fälschlicherweise etwa «Ohrschmuck» oder «Grußkarten» als Inhalt angegeben war, heißt es vom JKI und den zuständigen Landespflanzenschutzdiensten.

    Viele Sendungen fallen am Frankfurter Flughafen auf

    In Frankfurt tritt das Phänomen deshalb so gehäuft auf, weil sich am Frankfurter Flughafen das DHL-Postzentrum befindet, von dem aus Päckchen aus China nach ganz Deutschland weiterverschickt werden. Andere Bundesländer seien von der «neuen Masche» kaum betroffen, so die Behörden. Es lägen keine Anfragen oder Meldungen vor, teilte auch das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart mit.

    Die Absicht hinter den unbestellten Sendungen ist bislang nicht eindeutig geklärt. Möglich sei sogenannter «Brushing Scam», mutmaßen die Experten. So werden betrügerische Tricks bezeichnet, die das Ziel haben, Verkaufszahlen fälschlicherweise in die Höhe zu treiben oder Nutzerbewertungen zu erhalten. Saatgut komme für diese Methode deshalb infrage, weil es leicht und günstig sei und als Briefsendung verschickt werden könne.

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