Der Weltkulturerbelauf am kommenden Sonntag bringt eine ganze Region auf die Beine – trotz der Ereignisse in Boston.
Alle zwei Jahre bringt der Weltkulturerbelauf eine ganze Region auf die Beine. Schon Wochen vor dem Ereignis sieht man in und um Bamberg Läufer aller Altersstufen beim Training. Selbst das holperige Pflaster der Altstadt und die sieben kräftezehrenden Hügel Bambergs halten die Hobby-Sportler nicht ab. Vom vierjährigen Kleinkind bis zum 81-jährigen Senior werden am Sonntag Läufer an den Start gehen.
Nach den verheerenden Bombenanschlägen auf den Boston-Marathon steht beim Weltkulturerbelauf Sicherheit für die Läufer und die erwarteten 40 000 Zuschauer ganz obenan. „Wir haben die Lage in Boston im Hinterkopf und Vorkehrungen getroffen“, erklärt Klaus Linsner, Sprecher der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt.
„Wir haben die Lage in Boston im Hinterkopf und Vorkehrungen getroffen.“
Polizeisprecher Klaus Linsner
Die genaue Zahl der Polizisten, die im Einsatz sein werden, gibt Linsner aus genau diesen Sicherheitsaspekten heraus nicht bekannt. Immerhin sagt er, dass „genügend Kräfte da sein werden, die sensibel agieren“. Auch aus der Geschäftsstelle des Veranstalters, dem „Weltkulturerbe-Lauf Verein“, ist zu hören, dass „das Sicherheitskonzept nach Boston“ überarbeitet wurde. Etwa 1500 ehrenamtliche Helfer, dazu rund 200 Einsatzkräfte von Technischem Hilfswerk, Feuerwehr und Rotem Kreuz werden dafür sorgen, dass die Großveranstaltung möglichst reibungslos verläuft.
Ein Publikumsmagnet wird wieder der Bambini-Lauf, wenn 450 Buben und Mädchen im Vorschulalter eine 800 Meter lange Strecke bewältigen. Rund 2100 Grundschüler der Klassen 1 bis 4 steht eine 1,6 Kilometer lange Strecke bevor, 1400 Jugendliche aus den fünften bis zwölften Schulklassen laufen 4,1 Kilometer. Überwiegend Erwachsene nehmen die Strecken zwischen 4,4 und 10,9 Kilometer in Angriff.
Allein 3800 Sportler haben sich für den 21,1 Kilometer langen Halbmarathon durch die Stadt angemeldet. Insgesamt werden alle Teilnehmer über 100 000 Kilometer laufen.
Am 4. Mai 2003 wurde der Startschuss für den ersten Weltkulturerbelauf abgefeuert. Damals machten sich noch 6000 Läufer auf den Weg durch Bamberg. Bei der zweiten Auflage im Mai 2005 waren es bereits 8000, beim dritten und vierten Mal 2007 und 2009 schon 10 000. Die fünfte Auflage 2011 brachte über 11 000 Läufer an den Start. Wäre die Teilnehmerzahl allein eine Sache der Nachfrage, hätte sie auch in diesem Jahr ohne weiteres die Marke von 15 000 erreicht. Aus Sicherheitsgründen werden aber nicht mehr Athleten zugelassen.