Die IG Metall fürchtet weitere Stellenstreichungen bei Bosch. Nach dem in der Vorwoche von Bosch verkündeten Abbau von 13.000 Arbeitsplätzen in den deutschen Werken wirft die Gewerkschaft dem Unternehmen einen «Kulturbruch» vor - das bezieht sich auf die langjährige Praxis in der deutschen Metall- und Elektroindustrie, in schwierigen Zeiten gemeinsam mit Betriebsräten und Gewerkschaft nach Lösungen zu suchen. «Damit geht Bosch bewusst in den Konflikt», sagte der bayerische Bezirksleiter Horst Ott. «Dieser Weg ist falsch und gefährlich.»
Tausende Bosch-Beschäftigte in Bayern in Sorge
Nach Worten Otts könnten weitere Abbaupläne folgen, von denen auch die bayerischen Standorte noch stärker betroffen sein könnten. Bisher geht die IG Metall davon aus, dass in Immenstadt im Allgäu 650 Arbeitsplätze wegfallen sollen, drei weitere bayerische Standorte in Bamberg, Ansbach und Nürnberg sind demnach nicht betroffen. Insgesamt arbeiten nach Zahlen der Gewerkschaft über 14.000 Menschen in Bayern bei Bosch. Die IG Metall will die Streichungen nicht hinnehmen: «Die Beschäftigten der Bosch-Standorte stehen zusammen und bereiten sich auf Auseinandersetzungen um ihre Arbeitsplätze vor», sagte Ott.
Der Konzern hatte sein Personal bereits 2024 reduziert, der Nettogewinn sank um die Hälfte. Größter Geschäftsbereich ist die Autozuliefersparte, die gemeinsam mit den deutschen Autoherstellern seit Jahren in der Krise steckt. Sorgen macht sich die IG Metall unter anderem um den Standort Nürnberg, dort stellen demnach 1.650 Beschäftigte Benzineinspritzpumpen her. «Ende 2026 läuft die Vereinbarung zur Standortsicherung aus, und der Arbeitgeber will zurzeit keine Verhandlungen über eine Verlängerung aufnehmen», sagte Harald Dix von der IG Metall Nürnberg.
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