Sommerzeit ist Reisezeit – das zeigt sich alljährlich besonders deutlich auf den Autobahnen in Bayern. Laut aktueller Sommerstau-Bilanz des ADAC hat sich an diesem Bild auch in den diesjährigen Sommerferien kaum etwas geändert. Schon am ersten Ferienwochenende zwischen 1. und 3. August registrierte der Automobilclub bayernweit 988 Staus mit einer Gesamtlänge von 2218 Kilometern. Die Staudauer summierte sich allein in diesen drei Tagen auf über 40 Tage.
Der staureichste Tag war der erste Ferientag: Am 1. August zählte der ADAC 452 Staus auf bayerischen Autobahnen mit einer Gesamtlänge von 1078 Kilometern. Die Dauer aller Staus betrug an diesem Tag 424 Stunden – ebenfalls ein Spitzenwert. Zum Vergleich: Auch im vergangenen Jahr sorgte das erste Ferienwochenende für die meisten Verkehrsbehinderungen, wobei die Staudauer mit 902 Stunden für das ganze Wochenende etwas niedriger ausfiel.
Längste Staus rund um Ulm, Memmingen, München und Ingolstadt
Besonders betroffen waren die klassischen Reiserouten in Richtung Süden. Der längste Einzelstau entstand am 14. September auf der A7 Ulm Richtung Füssen/Reutte zwischen Nersingen und Memmingen mit 28 Kilometern. Ebenfalls außergewöhnlich lang waren die Staus auf der A8 zwischen Bernau am Chiemsee und dem Kreuz München-Süd sowie auf der A9 zwischen dem Kreuz Neufahrn und Ingolstadt-Ost, mit 28, respektive 27 Kilometer.
Im weiteren Verlauf der Ferien ging die Zahl der Staus zwar zurück, dennoch blieb das Gesamtaufkommen hoch. Einschließlich des letzten Ferienwochenendes kam der ADAC in diesem Sommer auf 12.195 Staus und eine Gesamtdauer von 9550 Stunden. Würde man alle Verkehrsteilnehmer in einer Kolonne auffädeln, stände eine Blechlawine von 20.292 Kilometern Länge auf den bayerischen Fernstraßen.
Hohe Verkehrsdichte führt zu immer mehr Durchfahrtsverboten
Laut ADAC beobachten Fachleute ein gewandeltes Reiseverhalten: Immer mehr Menschen reisen flexibel – nicht mehr ausschließlich am Wochenende, sondern auch unter der Woche und je nach Wetterlage. Das führe jedoch nicht zwingend zu weniger Verkehr, sondern könne Stauprobleme sogar verschärfen, so Alexander Kreipl, Verkehrsexperte des ADAC Südbayern. Zusätzlich wachse das Verkehrsaufkommen durch zahlreiche Kurzurlaube und Ausflüge.
In einzelnen Regionen führte die Verkehrsdichte in diesem Sommer zudem zu weitreichenden Maßnahmen: An der A8 und A93 gelten seit Mitte August in einigen Gemeinden erstmals Durchfahrtsverbote für Reisende. Die Empfehlung des ADAC, längere Staus möglichst geduldig auszusitzen und nicht auf Nebenstrecken auszuweichen, bleibt daher aktuell.
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