Die Europäische Kommission plant eine milliardenschwere Initiative zum Aufbau von bis zu fünf KI-Gigafabriken. Bayern hat als eines der ersten Bundesländer offiziell Interesse bekundet – und fährt mit großen Ambitionen auf.
Ministerpräsident Markus Söder sieht in dem Projekt nicht weniger als eine historische Chance, Bayern dauerhaft als Hochtechnologiestandort zu verankern.
Söder setzt auf KI-Standort Bayern: „Only sky is the limit“
„Bayern ist bereits mega in der KI-Forschung“, erklärte der 58-Jährige bei der Vorstellung der bayerischen Bewerbung in München am Dienstag. Mit dem Hochleistungsrechner Blue Lion, einem der leistungsfähigsten Supercomputer weltweit, sei man schon heute international konkurrenzfähig. Nun gehe es darum, der europäischen KI-Gigafactory in Bayern ein Zuhause zu geben – als logische Fortsetzung der bisherigen Entwicklung.
Die Initiative der EU zielt darauf ab, europäische Forschung und Wirtschaft mit einer nie dagewesenen Rechenleistung auszustatten: Zwischen drei und fünf Milliarden Euro sollen pro Standort investiert werden, gefördert mit bis zu 35 Prozent öffentlicher Mittel seitens EU. Ziel ist der Zugang zu Hochleistungsinfrastruktur für die Entwicklung und den Betrieb komplexester KI-Modelle – vom autonomen Fahren bis zur medizinischen Diagnostik.
KI-Gigafactory in Bayern? Wissenschaft, Wirtschaft und Infrastruktur als Trumpf
Parteikollege und Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) betont, dass es bei dem Projekt um mehr geht als Rechenzentren: „Die Idee und der Mehrwert der AI Gigafactories muss über die bloße Zurverfügungstellung von Rechenkapazitäten hinausgehen.“ Bayern setze deshalb laut einer Mitteilung des bayerischen Staatsministeriums auf ein Gesamtkonzept, das auf drei Pfeilern ruht: wissenschaftliche Exzellenz, moderne Infrastruktur und eine starke, international vernetzte Wirtschaft.
Mit Universitäten wie der TU München und weiteren außeruniversitären Forschungsinstituten sieht sich der Freistaat gut aufgestellt. Hinzu kommen Technologiegrößen wie Siemens, Infineon oder BMW, die längst eigene KI-Strategien verfolgen – und vom Zugang zu europäischer Spitzen-Infrastruktur unmittelbar profitieren würden.
Zwischen Innovationsmotor und sozialer Herausforderung
Neben wirtschaftlicher Schlagkraft und technologischem Fortschritt verspricht sich die Staatsregierung auch neue Impulse für den Arbeitsmarkt: hochwertige, zukunftssichere Jobs und eine Stärkung des Talentpools im Bereich IT und KI. Gleichzeitig sorgt genau dieser Fortschritt für wachsende Spannungen – insbesondere auf dem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt in München.
Denn je mehr hochqualifizierte – und gut bezahlte – IT-Fachkräfte nach Bayern kommen, desto stärker wird der Druck auf das begrenzte Wohnraumangebot. Eine Herausforderung, die politische Vision und soziale Realität miteinander in Einklang bringen muss.
Bayerns KI-Bewerbung für europäische Technologie-Souveränität
Mit der Bewerbung um eine der europäischen KI-Gigafabriken sendet Bayern ein klares Signal an Brüssel: Der Freistaat will vorne mitspielen, wenn Europa seine digitale Zukunft gestaltet.

Ministerpräsident Söder: „KI und Supercomputing werden unsere Welt völlig verändern. Bayern soll dabei sein, wenn aus Science Fiction Realität wird (...) Nur wenn wir in Technologie investieren, werden wir weiter in der Hightech-Champions League spielen.“ Die Entscheidung der EU-Kommission wird also mit Spannung erwartet – nicht nur in Bayern.
Soll er bloß aufpassen, dass es ihm nicht so geht wie Robert Habeck mit Northvolt - eine schlappe Milliarde Staatsknete in einen Pleiteladen gebuttert... aber im Ernst, wahrscheinlich läuft das dann so, sobald der warme Strom aus der Staatskasse abebbt, werden Forschung und Produktion nach Indien oder China oder wasweißichwohin verlegt, wo es Leute gibt, die billiger arbeiten und obendrein weniger legislative "Hindernisse". Ein Hoch auf die Globalisierung! Oder?
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden