Den Didi aus dem Fernsehen, bürgerlich Dieter Hallervorden, kennen viele. Jüngst sorgte er für Aufregung, weil er in einem Sketch im Fernsehen das rassistische N-Wort gebrauchte und im Anschluss meinte, woke Menschen würden keine Satire verstehen. Möglicherweise haben sie aber auch einen anderen Humor.
Fest steht, dass der Didi schon früher nicht zimperlich war. Nachzuhören in seinem Lied über „Willi Würger vom Finanzamt“, in dem er so gar nicht nett über die Zunft der Finanzbeamten dichtete. Gut, das waren andere Zeiten. 1982 war ein Faxgerät Hightech, bezahlt wurde in Mark und für Reiche gab es die Vermögenssteuer. Wer dem Finanzamt die Meinung geigen wollte, musste einen Brief schreiben. Das geht heute einfacher. Zumindest in Bayern.
Da ruft der Finanzminister die werten Steuerzahler dazu auf, mit dem Finanzamt mal Tacheles zu reden – und zwar ein Jahr via Online. Am Ende des Verfahrens könnten, Zitat Albert Füracker, „mögliche Verbesserungsprozesse“ stehen. Das klingt in etwa so vertrauenerweckend wie der Fahrplan der Bahn, und wenn der Minister von der angestrebten „Qualitätssicherung in der bayerischen Steuerverwaltung“ spricht, darf dem simplen Steuerbürger mulmig werden. Denn wer weiß, was am Ende mit Qualität gemeint ist. Vielleicht ist aber auch alles wirklich gut gemeint. Schließlich sind die Zeiten von Willi, dem Würger längst vorbei.
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