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Exporte im Tiefflug: Bayerns Wirtschaft und die „erratische US-Zollpolitik“

Handelsstatistik

Exporte im Tiefflug: Bayerns Wirtschaft und die „erratische US-Zollpolitik“

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    Die deutsche Autoindustrie (hier das  BMW-Werk in Dingolfing) steckt in der Zwickmühle, wichtige Absatzmärkte stagnieren.
    Die deutsche Autoindustrie (hier das BMW-Werk in Dingolfing) steckt in der Zwickmühle, wichtige Absatzmärkte stagnieren. Foto: BMW (Symbolbild)

    Die Stagnation in den beiden wichtigsten Märkten der deutschen Industrie – den USA und China – belastet laut aktueller Statistik die Wirtschaft in Bayern. Im April 2025 verzeichnete der Freistaat ein deutliches Minus bei seinen Exporten und Importen.

    Das bayerische Außenhandelsvolumen schrumpft also spürbar im Vorgleich zum Vorjahr – ein Alarmzeichen für die ohnehin fragile Konjunktur.

    Bayerische Wirtschaft: Schwund beim Außenhandel – Exporte sinken deutlich

    Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik gingen die Exporte im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,8 Prozent auf 19,0 Milliarden Euro zurück. Die Importe sanken gleichzeitig um 6,7 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro. Besonders deutlich war den Angaben zufolge der Rückgang bei Ausfuhren in die USA und nach China – Bayerns zwei wichtigsten Exportmärkten.

    So gingen die Lieferungen in die Vereinigten Staaten um 14,4 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurück. Die Ausfuhren in die Volksrepublik China brachen sogar um 28,3 Prozent auf nur noch 1,1 Milliarden Euro ein. Auch in Europa gibt es eine unerfreuliche Entwicklung: In Nachbarländern wie Österreich, Frankreich, Italien sowie dem Vereinigten Königreich verzeichneten bayerische Unternehmen Rückgänge zwischen sechs und elf Prozent.

    Bayerns Exporte schrumpfen: Auto- und Maschinenexporte besonders betroffen

    Besonders betroffen vom Einbruch sind die für Bayern zentralen Exportgüter. Der Fahrzeugexport, zu dem vor allem Pkw zählen, sank im April um 13,2 Prozent. Auch die Maschinenbauer mussten ein Minus von mehr als 13 Prozent verkraften. Die Ausfuhren von Geräten zur Stromerzeugung und -verteilung gingen um knapp zwölf Prozent zurück.

    Diese Zahlen spiegeln nicht nur aktuelle Nachfrageschwächen wider: „Unsere Wirtschaft kämpft weiterhin mit einem bedrohlichen Mix aus tiefgreifenden strukturellen Problemen sowie existentiellen außenwirtschaftlichen Herausforderungen“, warnt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) in einer Mitteilung des Verbandes.

    Wirtschaft warnt vor Handelskonflikt mit den USA – „Eskalation wäre Gift“

    Besonders die Außenpolitik der Vereinigten Staaten bereitet der bayerischen Wirtschaft Sorgen. „Die Betriebe kämpfen bereits jetzt mit den fatalen Folgen der erratischen US-Zollpolitik“, erklärt Brossardt. Sollte sich der schwelende Handelsstreit mit den USA weiter zuspitzen, sieht die vbw die konjunkturelle Erholung in Gefahr: „Ein immer weiter eskalierender Handelskrieg mit den USA wäre Gift für unsere Wirtschaft und könnte die leichte konjunkturelle Belebung, die wir zu verzeichnen beginnen, wieder zunichtemachen.“

    Mit Blick auf die laufenden Verhandlungen zum Zollkonflikt hofft Brossardt auf einen Wendepunkt. „Wir erhoffen uns einen echten Durchbruch – für mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit für unsere Unternehmen“, so der Verbandschef.

    Bayerische Unternehmen kämpfen mit den Auswirkungen der „erratischen US-Zollpolitik“ der Administration von Präsident Donald Trump.
    Bayerische Unternehmen kämpfen mit den Auswirkungen der „erratischen US-Zollpolitik“ der Administration von Präsident Donald Trump. Foto: Evan Vucci, AP/dpa (Archivbild)

    vbw warnt vor dauerhaftem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit

    Die bayerische Wirtschaft sei weiterhin auf einen funktionierenden Welthandel angewiesen – gerade im industriellen Mittelstand. Ohne grundlegende Veränderungen droht laut vbw ein dauerhafter Schaden. „Wir müssen daher schnell die wirtschaftliche Trendwende schaffen. Sonst droht unser Standort dauerhaft nicht mehr wettbewerbsfähig zu sein“, mahnt Brossardt eindringlich.

    Angesichts der aktuellen Zahlen fordert der Verband von Politik und internationalen Partnern mehr Stabilität und klare Rahmenbedingungen – bevor aus einer temporären Schwäche ein Niedergang wird. Was in Bayern allerdings boomt, ist der Tourismus. Eine wichtige Branche, auf die sich die Wirtschaft in Krisenzeiten verlassen können sollte.

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