Ungekannte Kreaturen, vollkommene Dunkelheit und gruselige Funde: Auf dem Meeresboden in den größten Tiefen ist kaum ein Mensch je gewesen, und gerade deshalb üben diese kaum erforschten Gebiete der Welt so eine große Faszination auf uns aus.
In Schwaben geht es zwar deutlich weniger tief hinab als etwa im Marianengraben mit seinen 10.000 Metern Tiefe. Einige kaum erreichbare Tiefen bieten jedoch auch die Seen in der Region zwischen Allgäu und Ries. Und der tiefste Badesee Schwabens ist zugleich auch der tiefste See Deutschlands – und ohnehin Rekordhalter an allen Ecken und Enden.
Gemeint ist natürlich der Bodensee, der auch in Sachen Fläche oder Bekanntheit in Schwaben nicht zu überbieten ist – auch wenn ein Großteil seiner Fläche zu anderen Gebieten zählt, also Baden-Württemberg oder den Schweizer Kantonen St. Gallen und Thurgau. Seine tiefste Stelle hat er etwa in der Mitte zwischen Uttwill auf der Schweizer Seite und Friedrichshafen. Aber auch vor Nonnenhorn in Schwaben wird er rund 100 Meter tief. Derartige Wassertiefen erreicht sonst kein Gewässer in Schwaben, es ist zugleich der niedrigste Punkt im Regierungsbezirk überhaupt.
Tiefste Seen in Schwaben: Dieses Gewässer folgt hinter dem Bodensee
Der tiefste Badesee, der vollständig in Schwaben liegt, findet sich indes an sehr prominenter Stelle: Dabei handelt es sich um den Alpsee bei Schloss Neuschwanstein. Mit 62 Metern Tiefe eingekesselt zwischen den Berghängen, sollten Badegäste auch hier keinesfalls versuchen, zum Seegrund zu tauchen. Besser ist es hier, das Alpenpanorama zu genießen. Und das empfiehlt sich auch an den weiteren tiefsten Badeseen der Region: Denn diese liegen allesamt im bergigen Gelände im Süden Schwabens.
Das ist kein Zufall: Denn wenn ringsherum die Berge steil aufsteigen, überrascht es nicht, dass auch das Ufer der Gewässer steil abfällt. Oft finden sich die tiefsten Seen in den Tälern zwischen den Berghängen, mit ihrem Wasser die Talsohlen füllend. Weitere tiefe Seen in Schwaben, an denen man auch baden kann, sind mit 41 Metern Tiefe der Forggensse – welcher allerdings noch im welligen Vorland der Berge bei Füssen liegt, der Rottachspeicher im Oberallgäu mit 36 Metern Tiefe, der Alatsee mit 32 Metern Tiefe ebenfalls bei Füssen sowie der benachbarte Weißensee und der Freibergsee bei Oberstdorf mit jeweils 25 Metern Tiefe.
Die häufig als Staustufen oder Baggerseen entstandenen Badegewässer im nördlicheren Teil Schwabens erreichen diese Tiefe oft nicht. In der ohnehin flacheren Topgraphie der Region ist das auch wenig überraschend. Dennoch gibt es einige Gewässer, in denen es etwa für Taucher etwas tiefer hinabgeht. Derartige Möglichkeiten finden sich etwa am Friedberger See, der rund zwölf Meter tief ist. Ähnlich ist es mit dem Sinninger Badesee im Landkreis Neu-Ulm, der ebenfalls zwölf Meter tief ist. Der für Badegäste immer wieder gesperrte Mandichosee, zugleich größter See Schwabens nördlich des Allgäus, ist eine Lech-Staustufe, und rund elf Meter tief.


Die tiefsten Badeseen in Schwaben im Überblick:
- Bodensee, 251 Meter
- Alpsee, 62 Meter
- Forggensee, 41 Meter
- Alatsee, 32 Meter
- Weißensee, 25 Meter
- Freibergsee, 25 Meter
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