Mit einer Straßenblockade auf der Autobahn A9 in München haben Aktivisten des Widerstands-Kollektivs im morgendlichen Berufsverkehr gegen die Autoausstellung IAA protestiert. Die Autobahn war stadteinwärts für mehrere Stunden komplett gesperrt, sagte ein Polizeisprecher. Es bildete sich zeitweise ein kilometerlanger Stau. Drei der Aktivisten hatten sich auf die Fahrbahn geklebt.
Es seien vier Aktivistinnen und fünf Aktivisten im Alter zwischen 23 und 67 Jahren beteiligt gewesen. Gegen sie werde unter anderem wegen des Verdachts der Nötigung ermittelt, teilte die Polizei mit. Mögliche Verstöße gegen das Bayerische Versammlungsgesetz würden geprüft. Eine Person wurde im Laufe des Tages einem Ermittlungsrichter zur Entscheidung über eine weitere Gewahrsamnahme vorgeführt, allerdings wieder freigelassen.
Die Umweltaktivisten kritisierten zu wenig politischen Willen für die Mobilitätswende: In der Nähe der Allianz-Arena spannten sie ein Banner über die Autobahn mit der Aufschrift «Gutes Leben für Alle = Mobilitätswende» und «IAA = Klimahölle». Ein Unterstützer sagte: «Was wir brauchen, sind Städte für Menschen statt Städte für Autos.»
Am Nachmittag protestierte die Klimaschutzgruppe Extinction Rebellion in der Innenstadt nahe der dortigen Ausstellungsflächen. Laut Polizei waren daran rund 30 Personen beteiligt, die teils stehend, teils liegend demonstrierten. Unter anderem kamen Kunstblut, eine schwarze Flüssigkeit und Staub zum Einsatz. Extinction Rebellion sprach von rund 20 Beteiligten. Die Aktivisten kritisierten die «massiven menschlichen Kosten durch Unfälle, Umweltverschmutzung und Klimaschäden aufgrund des Autoverkehrs».
Bei einer weiteren Protestaktion färbten Aktivisten des Antikapitalistischen Klimatreffens das Wasser eines Brunnens an der Universität in der Nähe einer innenstädtischen Ausstellungsfläche grün und forderten auf einem Banner «Greenwashing stoppen - Konzerne enteignen».

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