Die Polizei hat eine Verdächtige festgenommen, die Anfang Juli in München-Obermenzing einen 62-Jährigen in dessen Haus getötet haben soll. Das teilt das Polizeipräsidium München am Dienstag mit. Damals war ein alleinlebenden Mann tot in seinem Haus aufgefunden worden. Die Ermittlungen ergaben, dass er getötet worden war – durch die massive Einwirkung stumpfer Gewalt gegen den Kopf.
Getöteter 62-Jähriger hatte 58-Jährige als Alleinerbin eingesetzt
Der Getötete lebte laut Polizei alleine und zurückgezogen in Obermenzing. Das Kommissariat 11 richtete zwischenzeitlich eine Ermittlungsgruppe unter dem Namen „EG Keyserling“ ein, benannt nach der Keyserlingstraße, in der der Mann gelebt hatte. Die „akribische Ermittlungsarbeit“ führte nun zu der Festnahme, erklärt die Polizei.
Die Beamten kamen offenbar dadurch zu dem Verdacht, dass die 58-jährige Deutsche, die ebenfalls in München wohnt, die Täterin sein könnte, da sie vom Getöteten als seine Alleinerbin eingesetzt worden war. Laut Polizei bestand kein Verwandtschaftsverhältnis zu ihr – die Tatverdächtige war seit rund 20 Jahren als Domina für ihn tätig. Das mögliche Erbe könnte dabei eine entscheidende Rolle gespielt haben. „Wir gehen davon aus, dass das durchaus eine mögliche Motivlage gewesen ist“, sagte ein Polizeisprecher laut Deutscher Presse-Agentur.
Haftbefehl wegen Mordes gegen Domina aus München
Gegen die Frau besteht nun der dringende Tatverdacht, den 62-Jährigen getötet zu haben. Die Münchner Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl wegen Mordes gegen sie, der durch das Amtsgericht München erlassen wurde. Die Beamten nahmen sie am frühen Dienstagmorgen, 7. Oktober, in ihrer Wohnung fest – widerstandslos, wie die Polizei mitteilt. Sie wird noch im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser entscheidet über die weitere Haftfrage.
Der Münchner war am 7. Juli 2025 tot in seinem Haus gefunden worden. Er war zum Zeitpunkt des Auffindens offenbar schon einige Tage gestorben gewesen. Eine Bekannte hatte ihn zuvor als vermisst gemeldet. Sie hatte angegeben, den Münchner zuletzt Mitte Juni gesehen und danach nicht mehr erreicht zu haben. Nachdem die Obduktion ergeben hatte, dass der Mann Opfer eines Tötungsdelikts geworden war, intensivierte die Polizei die Ermittlungen. Hierfür suchten die Beamten auch die Mithilfe der Öffentlichkeit und fragten, wer den zurückgezogenen Zilker gekannt habe.
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