Am Münchner Flughafen ist Bayerns größter öffentlicher Ladepark für Elektroautos in Betrieb genommen worden. Im Parkhaus P44 stehen nun 275 neue Ladepunkte mit einer Ladeleistung von bis zu 22 Kilowatt zur Verfügung. Nach Angaben des Flughafens wurden bislang rund 5,2 Millionen Euro in das Projekt investiert. Ein Teil des Stroms stammt von zwei neuen Photovoltaikanlagen, die auf den Dächern des Parkhauses P44 sowie des benachbarten Parkhauses installiert wurden.
Der Ladepark soll sowohl Fluggästen als auch Besuchern des Flughafens zur Verfügung stehen. Finanzminister Albert Füracker (CSU), zugleich Aufsichtsratschef des Flughafens, sprach bei der Eröffnung von einem „klaren Zeichen für den Klimaschutz“. Flughafenchef Jost Lammers betonte die Bedeutung des Projekts als Baustein der Klimastrategie des Airports. Ziel sei es, den gesamten Standort langfristig nachhaltiger zu gestalten.
Bayern könnte NRW bei Anzahl der Ladesäulen für Elektroautos überholen
Die Inbetriebnahme könnte zudem Auswirkungen auf die bundesweite Statistik zu Ladepunkten haben. Acht Jahre lang lag Bayern bundesweit an der Spitze, wurde aber im Sommer von Nordrhein-Westfalen überholt. Laut Bundesnetzagentur verfügte NRW zum 1. August über 34.063 öffentliche Ladepunkte, Bayern über 33.909 – ein Rückstand von 154. Ob die zusätzlichen 275 Ladepunkte am Flughafen ausreichen, um den Spitzenplatz zurückzuerobern, ist allerdings fraglich. Nordrhein-Westfalen verzeichnete zuletzt einen deutlich stärkeren Zuwachs.
Unabhängig von der Gesamtzahl bleibt Bayern bei anderen Kennzahlen vorne. So führt der Freistaat weiterhin bei der Zahl der Schnellladepunkte sowie bei der installierten Ladeleistung. Diese Faktoren gelten in der Branche als besonders relevant, da sie für die Alltagstauglichkeit der Elektromobilität entscheidend sind.
Ladesäulen machen Flughafen München attraktiver für Fluggäste
Der Standort München könnte für Bayern auch strategisch von Bedeutung sein. Der Flughafen gilt als Verkehrsknotenpunkt, an dem täglich Tausende Reisende ankommen oder abfliegen. Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur vor Ort soll nicht nur die Elektromobilität gestärkt, sondern auch ein Beitrag zur Attraktivität des Standorts geleistet werden.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden