Im ersten Halbjahr 2025 ist es in Bayern nach Angaben des bayerischen Innenministeriums rund um Kasernen, Flughäfen und Einrichtungen der kritischen Infrastruktur deutlich häufiger zu Vorfällen mit Drohnen gekommen. Demnach ist es bis zum 25. September in Bayern zu 22 Fällen gekommen, «die im Zusammenhang mit dem Tatmittel Drohnen stehen». Fünf dieser Vorfälle hätten sich «im Bereich eines bayerischen Flughafens» ereignet.
Bei jeder Drohnensichtung wird Strafbarkeit geprüft
Zuletzt hatten Drohnen-Behinderungen etwa am Flughafen in Kopenhagen für Aufsehen gesorgt. Ein Zusammenhang mit Provokationen aus Russland wurde von den dänischen Behörden nicht ausgeschlossen. Vom Innenministerium in München hieß es, grundsätzlich werde bei jeder Drohnensichtung eine mögliche Strafbarkeit – gegebenenfalls auch unter Einbindung der jeweils zuständigen Staatsanwaltschaft – geprüft.
Generell sei im gesamten Freistaat die bayerische Polizei für die Abwehr von Gefahren zuständig, das gelte auch für die Abwehr von Gefahren, die von Drohnen ausgehen. Die Landespolizei habe auch die Befugnis zur Detektion und Abwehr von Drohnen, an Flughäfen gelte dies auch für die Bundespolizei.
Die zuständigen Polizeidienststellen an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen seien schon seit Jahren mit notwendigen Einsatzmitteln zur Drohnenerkennung und -abwehr ausgestattet.
Ministerium: Drohnen sind große Herausforderung
Das Ministerium betonte, dass die bayerische Polizei im bundesweiten Vergleich im Bereich Drohnenabwehr «bereits sehr gut aufgestellt» sei. Jedoch stellten die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich auch Bayerns Polizei vor große Herausforderungen. Für eine wirksame und effiziente Abwehr der zunehmenden Gefahren, die insbesondere durch die rasanten technologischen Entwicklungen im Bereich der Drohnen entstünden, komme der engen Zusammenarbeit der Länder sowie des Bundes eine besondere Bedeutung zu.
Ein zentrales Element sei hierbei die Abstimmung und Kooperation mit der Bundeswehr, in dessen Rahmen insbesondere die Zuständigkeiten für die militärische Drohnenabwehr erörtert und eindeutig geregelt werden müssten, hieß es. Häufig sei bei Drohnenangriffen aber unklar, woher sie jeweils kommen und wer dafür verantwortlich ist. «Wirksame Abwehrmaßnahmen können aber nicht warten, bis das geklärt ist», sagte der Ministeriumssprecher.
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