Ein schwerer Brand hat in der Nacht auf Sonntag einen Bauernhof im oberbayerischen Penzberg (Landkreis Weilheim-Schongau) getroffen. Nach Angaben der Polizei fing eine Scheune aus bislang ungeklärter Ursache Feuer und brannte komplett aus. Die Eigentümer des Hofs schätzen den entstandenen Schaden auf etwa 500.000 Euro. Personen wurden bei dem Vorfall laut Polizeiangaben nicht verletzt. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.
In dem Gebäude befanden sich neben gelagertem Heu und landwirtschaftlichen Maschinen auch mehrere Kälber und Hasen, die dem Brand nicht entkommen konnten. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art, immer wieder verbrennen Tiere in ihren Ställen. Jedes Jahr sterben deutschlandweit mindestens 50.000 Tiere bei Stallbränden, rund 20 Prozent der Feuer brechen in bayerischen Ställen aus. Zuletzt wurde bei einem Brand am 31. Mai in Friedberg-Wulfertshausen ein Stall zerstört, 900 Tiere starben. In Milbertshofen starben im Februar 18 Kälber bei einem Stallbrand.
Immer wieder verbrennen Tiere in Ställen – Tierschützer fordern Maßnahmen
Auch in den Jahren zuvor waren die Verluste erheblich. 2022 verbrannten in Bayern dabei mindestens 3100 Tiere, 2023 mindestens 2800 – und in den meisten Fällen ist die Zahl der toten Tiere nicht einmal bekannt. Weil es in Bayern mit Abstand die meisten Bauernhöfe bundesweit gibt, die Betriebe aber durchschnittlich kleiner als im Norden sind, kommt es im Freistaat auch zu den meisten Stallbränden.

Ein Grund: Die Evakuierung von Viehställen sei schwierig, sagen Experten. Selbst wenn die Tiere aus ihren Ställen befreit werden, flüchten sie nicht von allein, sondern müssen herausgetrieben werden. Tierschützer hingegen kritisieren Landwirte und werfen ihnen fehlenden Brandschutz vor. Es fehlen „spezielle, zielgerichtete und verpflichtende Brandschutzvorkehrungen“, sagte Kerstin van Kan, Sprecherin des Tierschutzbundes, gegenüber unserer Redaktion.
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