Nicht selten ist die Münchner Stammstrecke aufgrund von Notarzteinsätzen nicht befahrbar. „Die haben wir in der Hauptverkehrszeit nahezu jeden Tag. Meistens ist einem Fahrgast übel oder schwindlig geworden“, erklärte S-Bahn-Chef Heiko Büttner, Konzernbevollmächtigter der Bahn in Bayern, dazu bei einer Pressekonferenz laut der Münchner tz. Für viele S-Bahn-Pendler bedeutet das erhebliche Verspätungen – denn die Koordination der Rettungseinsätze dauert bis zu 20 Minuten.
S-Bahn in München: An dieses Stationen gibt es jetzt Sanitäter
Bislang bedeutete ein medizinischer Notfall für die Mitreisenden der S-Bahn: ausharren und hoffen, dass es bald weitergeht. Betroffen waren dann nicht nur der betroffene Zug selbst, sondern auch alle nachfolgenden. Seit Mitte Februar stehen jedoch montags bis freitags zwischen 7 und 9 Uhr Sanitäter an den Stammstrecken-Stationen Laim, Hirschgarten, Donnersbergerbrücke und Hackerbrücke bereit.
Warum das so ist, begründete S-Bahn-Chef Büttner im Oberbayerischen Volksblatt: Die Sanitäter könnten die Fahrgäste „sofort versorgen und die S-Bahn kann schneller weiterfahren“. Rechnerisch komme es fast täglich zur ärztlichen Versorgung eines Fahrgastes. „Bei der Analyse haben wir bestimmte Muster gesehen. 80 Prozent passieren in der morgendlichen Hauptverkehrszeit und die Mehrzahl davon an diesen vier Stationen“, so Büttner.
Sanitäter an der Münchner Stammstrecke: Im Notfall soll es künftig schneller gehen
So soll im Notfall künftig alles deutlich schneller gehen – idealerweise fährt die Bahn schon nach etwa fünf Minuten wieder weiter. Denn die Sanitäter sind präventiv im Einsatz und können die Fahrgäste sofort behandeln. Dies geschieht nicht mehr im Zug, sondern direkt am Bahnsteig. Die S-Bahn kann dadurch schneller weiterfahren und die Fahrgäste ihr Ziel zügiger erreichen.
Der Pilotversuch läuft vorerst bis Ende des Jahres. S-Bahn-Chef Büttner zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass das Angebot auch darüber hinaus bestehen bleibt.
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