In München hat am Dienstagabend die Aussage eines Fahrgasts über eine angeblich mitgeführte Waffe einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst. Betroffen waren die Bahnhöfe Laim und Pasing im Münchner Westen.
Nach Angaben der Bundespolizei wurde gegen 19.40 Uhr gemeldet, dass in einer S-Bahn der Linie S3 Richtung Holzkirchen ein Mann gegenüber dem Lokführer behauptet habe, bewaffnet zu sein. Zuvor war er durch aggressives Verhalten und lautes Schreien aufgefallen. Als die Einsatzkräfte eintrafen, hatte der Mann die S-Bahn bereits verlassen. Eine Fahndung wurde eingeleitet, parallel sichtete die Leitstelle Videoaufzeichnungen vom Bahnsteig in Laim.

Verdächtiger zog sich um, um der Polizei zu entkommen
Die Auswertung zeigte, wie der Verdächtige seine Klamotten wechselte und mit einer anderen S-Bahn Richtung Pasing weiterfuhr. Die Beamten verlegten ihren Einsatz daraufhin nach München-Pasing. Dort ergab eine erneute Videoauswertung Hinweise, dass der Mann zum Haupteingang unterwegs war. Bundespolizisten trafen den 56-jährigen Deutschen aus Gröbenzell kurz darauf in einem Geschäft im Bahnhofsgebäude an und nahmen ihn in Gewahrsam.

Bei der Durchsuchung wurde keine Waffe gefunden. Der Mann gab laut Bundespolizei an, seine Bemerkung sei als Scherz gemeint gewesen. Die Beamten stellten die Personalien fest und erteilten einen Platzverweis. Zudem wird geprüft, ob ihm die Kosten für den Einsatz in Rechnung gestellt werden.
Vortäuschen von Bedrohungslagen kann hohe Kosten nach sich ziehen
Die Bundespolizei weist darauf hin, dass das Vortäuschen von Bedrohungslagen – insbesondere mit Bezug zu Schusswaffen – regelmäßig erhebliche Einsatzmaßnahmen auslöst und strafrechtliche Folgen oder hohe Kostenforderungen nach sich ziehen kann.

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