Unwetter sind am Abend über den Freistaat gezogen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor schweren Gewittern mit Hagel, Sturmböen und Starkregen gewarnt. Teils liefen Keller voll, Äste wurden herabgerissen, Bäume geknickt.
Start von Fußballspiel verhagelt
Unter anderem verhagelte es Fußball-Fans und Nationalelf den Start des Spiels gegen Portugal in München: Das Nations-League-Halbfinale begann wegen des Unwetters erst um 21.10 Uhr und damit zehn Minuten später als geplant. Zuvor hatte Hagel die Torhüter der deutschen Nationalmannschaft nach einer kurzen Stippvisite für ihr Warm-up vom Platz getrieben. Sie flüchteten vor dem Gewitter mit großen Hagelkörnern, kehrten dann aber zurück.
Auf den Tribünen versuchten die Zuschauer Schutz vor den Wassermassen zu finden, deckten sich mit Capes und Regenjacken ab - oder zogen sich gleich in den trockenen Hintergrund zurück.
Unwetterwarnung
Der Deutsche Wetterdienst hatte eine amtliche Unwetterwarnung für Teile Bayerns herausgegeben. In Schwaben und Oberbayern, aber auch in Mittelfranken, Niederbayern und Oberpfalz könne es zu Gewittern der Stufe 3 von 4 kommen, teilten die Meteorologen mit. Es bestehe unter anderem Gefahr durch Blitzschlag, herabstürzende Bäume und Äste, rasche Überflutungen von Straßen oder Kellern, Erdrutschen, Aquaplaning und Hagelschlag. Es sei ratsam, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden oder Schutz zu suchen.
Ein DWD-Meteorologe hatte am frühen Abend Starkregen bis über 40 Liter pro Stunde, Sturmböen mit bis zu 100 Stundenkilometern und Hagelkörner mit drei Zentimetern Durchmesser nicht ausgeschlossen.
«Nicht viel gespürt»
Bis zum späteren Abend wurden keine schwerwiegenden Ereignisse bekannt. Es gebe «den einen oder anderen nassen Keller und einige umgeknickte Bäume», sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern in Straubing. Es habe auch gehagelt, aber die Einsatzzahlen seien nicht signifikant gestiegen.
Einen umgestürzten Baum und einen vollgelaufenen Keller meldete das Polizeipräsidium Oberpfalz in Regensburg. Es sehe zumindest vor Ort in Regensburg danach aus, als ob das Wetter durchgezogen sei.
Ähnliches war aus den Regierungsbezirken Mittelfranken und Schwaben zu hören, für die es ebenfalls Warnungen gab. «Bei uns regnet es», sagte ein Polizeisprecher in Nürnberg. Man habe «nicht viel gespürt» und «unspektakulär», hieß es aus Schwaben.
Hagel schon am Vortag
Bereits in der vorangegangenen Nacht hatte es vereinzelt Unwetter im Freistaat gegeben. In Wallgau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) beispielsweise hat es laut Polizei so viel gehagelt, dass Anwohner mit Schaufeln Straßen und Grundstücke freiräumen mussten. Ein Sprecher der integrierten Leitstelle sagte, dass es in der Region sonst aber nur die gängigen Unwettereinsätze gegeben habe: vollgelaufene Straßen und Keller oder umgestürzte Bäume. Die Polizeipräsidien in Bayern registrierten zunächst ebenfalls keine größeren Einsätze oder Schäden aus der Nacht.


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