Wer in Süddeutschland zurzeit in den Himmel schaut, blickt trotz gutem Wetter auf eine trübe und milchige Wolkenschicht. Der Grund dafür liegt tausende Kilometer entfernt: Es sind die Waldbrände in Kanada. Das teilte unter anderem der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag mit.
Die Feuer in Nordamerika setzen große Mengen Rußpartikel frei, die mit der aktuellen Wetterlage bis nach Mitteleuropa gelangt sind. Seit Pfingstmontag hängt deshalb eine Rauchwolke über Deutschland. An den Rußpartikeln kondensiert Feuchtigkeit. Das wiederum führt zu dünnen „Cirruswolken“, die den Himmel trüben und wie ein Schleier wirken.
Waldbrände in Kanada sorgen für trüben Himmel über Bayern
Die Waldbrände in Kanada wüten dieses Jahr besonders früh. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters mussten seit Beginn der Feuer Anfang Mai rund 30.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Es gibt rund 200 verschiedene Brandherde. Viele sind nicht unter Kontrolle. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Saskatchewan und Manitoba im Zentrum des Landes.
Sorge bereitet in Kanada auch die verschlechterte Luftqualität durch die Brände, die auch die USA trifft. Auswirkungen auf die Luftqualität hierzulande sind aber nicht zu erwarten, da der Rauch in sehr hohen Luftschichten transportiert wird.
Trüber und milchiger Himmel: Lage bessert sich ab Mittwoch
Wie der Leiter der Wetterwarte Süd, Roland Roth, gegenüber der tagesschau sagte, sei der Höhepunkt der Rußkonzentration in Deutschland mittlerweile erreicht. Ab Mittwoch werde die Sicht besser, erklärte er. Eine hübsche Begleiterscheinung hat der trübe Himmel jedenfalls: Er kann für farbenfrohe Sonnenauf- und Untergänge sorgen. (mit dpa)
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