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Warum gehen so viele Touristen im Ingolstadt Village shoppen?

Ingolstadt

Shopping-Tourismus im Ingolstadt Village: Warum Touristen für dieses Outlet-Center um die halbe Welt fliegen

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    Shoppen unter freiem Himmel im Ingolstadt Village: Für Touristen und Einwohner attraktiv
    Shoppen unter freiem Himmel im Ingolstadt Village: Für Touristen und Einwohner attraktiv Foto: Peter Widmann, Imago

    3 Millionen Menschen in nur einem Jahr - und die Hälfte davon Touristen: So viele Personen kamen letztes Jahr ins Ingolstadt Village, um reduzierte Designerware zu shoppen. Seit mittlerweile 20 Jahren lockt das Outlet-Center Menschen aus aller Welt, um zu shoppen und die Gastronomie vor Ort zu probieren. Das ist kein Zufall.

    Vielfalt und Service: Was das Ingolstadt Village auszeichnet

    Hinter dem Ingolstadt Village steht „The Bicester Collection“. Dieses Unternehmen betreibt auf der ganzen Welt, zum Beispiel in New York, Paris oder Shanghai, Outlet-Städte unter freiem Himmel. Das Konzept dieser „Villages“ sieht vor, dass drei Millionen Menschen in der Lage sein müssen, den Standort in einer Stunde zu erreichen. Das Ingolstadt Village ist strategisch an der Autobahn A9 positioniert, hat 1300 Parkplätze und liegt zwischen Nürnberg und München. Außerdem gibt es Shuttlebusse, die regelmäßig aus München fahren, um den Transport so angenehm wie möglich zu gestalten. Auf der Webseite der „Bicester Collection“ kann man sehen, dass das Ingolstadt Village mit München in Verbindung gebracht wird, weil das glamouröser erscheint und so Touristen anzieht.

    Das Angebot im Ingolstadt Village ist divers, aber klar definiert: Über 110 Premiummarken haben hier eine Verkaufsfläche, auf der man zu reduzierten Preisen shoppen kann. Marken wie Hugo Boss, Versace, Balenciaga oder Burberry sind hier vertreten und verkaufen exklusive Kleidung. Gastronomisch wird hier auch einiges geboten, zum Beispiel kann man Austern und Kaviar essen oder in der berühmten französischen Cafékette „Ladurée“ Macarons kaufen und einen Kaffee trinken. Concierge-Services werden von den Betreibern des Ingolstadt Village auch angeboten. Man kann sich die vollen Einkaufstüten direkt zum Auto transportieren lassen, um mit freien Händen zu shoppen und auf Wunsch wird eine Person zur Verfügung gestellt, die einen persönlich begleitet und beim Kauf von Kleidung berät. Für viele Touristen ist „tax-free-shopping“ auch interessant, denn Menschen, die außerhalb der EU leben, können sich die Mehrwertsteuer direkt rückerstatten lassen.

    Die vom Jugendstil und der Textilindustrie des 20. Jahrhunderts inspirierten Gebäude sollen ein nostalgisches Flair vermitteln, zudem kombinieren Touristen ihren Trip oft mit anderen Aktivitäten, etwa Wandern oder Sightseeing. Es gibt Hotels, die mit dem Ingolstadt Village kooperieren, außerdem können Touristen nach dem Shoppen in andere Städte wie Nürnberg, München oder Augsburg weiterziehen.

    Die Problematik mit Outlet-Centern wie dem Ingolstadt Village

    Outlet-Center wie das Ingolstadt Village verursachen allerdings auch Probleme. Dadurch, dass das Konzept der großen Shoppingmeile unter freiem Himmel ursprünglich aus den USA stammt, wo es mehr Platz gibt, unterliegt es anderen Prinzipien der Raumordnung als in Deutschland. Am einfachsten sind diese Zentren mit dem Auto zu erreichen, da die Anbindung meist besser als mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist, so auch im Ingolstadt Village durch die Nähe zur A9. Das sorgt für ein höheres Verkehrsaufkommen und macht Parkflächen nötig, die mindestens so groß, wenn nicht größer als die Verkaufsfläche sind. Das bezeichnen Kritiker zum Einen als ineffizient – und auch Umwelt und Natur werden zum Anderen durch den Flächenverbrauch und die damit einhergehende Versiegelung belastet. Auch der Einzelhandel im Stadtzentrum kann unter dem Mall-Konzept leiden: Die Konkurrenz dort bietet oft ein ähnliches Angebot wie in den Innenstädten, die Einkaufsstraßen dort fürchten, aufgrund der Shoppingmeilen weniger belebt zu sein.

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