Bayern ächzt unter einer Hitzewelle. Viele Menschen suchen dementsprechend Abkühlung im Freibad, in Badeseen oder Weihern. Doch das ist nicht immer ungefährlich: Schon in den vergangenen Wochen gab es einige Badeunfälle – am jüngsten Wochenende kamen erneut vier Menschen in Bayerns Gewässern ums Leben. Die Wasserwacht spricht von einem „erschreckenden Auftakt in die Badesaison“.
In der Nähe von Altötting ist ein 78-Jähriger nach einer zunächst erfolgreichen Reanimation gestorben. Der Mann war Sonntag in einem Baggersee schwimmen, ehe eine Angehörige bemerkte, dass er bewusstlos auf der Oberfläche des Sees trieb. Andere Badegäste verständigten Rettungskräfte und halfen, den Mann ans Ufer zu bringen.
Altötting und Sylvensteinsee: Senioren ertrinken bei Badeunfällen
Dort wurde der 78-Jährige reanimiert und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Einen Tag später starb der Senior jedoch. Seine Frau wurde von einem Kriseninterventionsteam betreut.
Am Sylvensteinsee (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) ist am Samstag ein 79-Jähriger ertrunken. Der Senior war gemeinsam mit seiner Frau schwimmen, als er plötzlich unterging. Die Frau alarmierte Rettungskräfte. Der 79-Jährige konnte erst Stunden später entdeckt und aus dem See geborgen werden und am Ufer stellte ein Notarzt seinen Tod fest.
Badeunfälle in Bayern: 25-Jähriger nach mehreren Tagen tot gefunden
Seitdem am Bodensee am Samstag ein 25-Jähriger vor den Augen seiner Freunde untergegangen war, galt er als vermisst. Die Polizei vermutet, dass er im tiefen Wasser im Bereich der Reutiner Bucht ertrunken ist. Der junge Mann hatte gemeinsam mit Freunden zwei Motorboote gemietet. Sie fuhren mit den Booten in die Bucht, die etwa 20 bis 30 Meter tief ist und relativ weit draußen liegt, und gingen dort im See baden.
Trotz Unerfahrenheit sprang der 25-Jährige vom Boot aus ins Wasser. Seine Freunde sahen mit an, wie er immer weiter vom Boot wegtrieb und schließlich unterging. Am Mittwoch gibt es schließlich Gewissheit: Die Wasserwacht hat das männliche Todesopfer in knapp zwölf Metern Tiefe gefunden und geborgen, wie die „Allgäuer Zeitung“ berichtet.

In Burgau konnte ein Kind vor dem Ertrinken gerettet werden
Im Landkreis Dingolfing-Landau wurde am Wochenende ein 82-Jähriger tot aus einem See geborgen. In einem See nahe Mamming hatten Badegäste den Mann auf dem Bauch treibend im Wasser entdeckt. Sie riefen Rettungskräfte. Reanimationsversuche am Ufer bleiben allerdings erfolglos. Am Langwieder See kam es erst am Montag zu einem tödlichen Badeunfall. Badegäste riefen die Rettung, weil sie eine Frau untergehen sahen. Einsatzkräfte bargen sie und brauchten sie unter laufenden Wiederbelebungsmaßnahmen in ein Krankenhaus nach München. Dort starb sie allerdings.
Ein Happy End gab es jedoch am Wochenende im Burgauer Freibad (Landkreis Günzburg): Dort konnte am Sonntag ein fünfjähriges Mädchen gerettet werden. Das Kind lag bewusstlos am Boden des Nichtschwimmerbeckens, als es von einem aufmerksamen 31-Jährigen entdeckt wurde. Der Mann reagierte schnell, holte das Kind aus dem Wasser und übergab es dem Vater. Ein Bademeister reanimiert das Mädchen sofort. Es kam wieder zu Bewusstsein und wurde schließlich mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Die Fünfjährige ist laut Polizei nicht in Lebensgefahr.
15 Badetote an nur einem Wochenende in Deutschland
Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gab es in Deutschland vergangenes Wochenende insgesamt 15 Menschen, die bei Badeunfällen starben. Die bayerische Wasserwacht hat im Juni schon mehr als 20 Badetote gezählt. „Wir sind jetzt bei etwa einem Drittel der Fälle des gesamten Vorjahres“, sagte ein Sprecher des Bayerischen Roten Kreuzes. „Das ist schon wirklich alarmierend.“ (mit dpa)
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