Unter dem Motto „Geschichte(n) 2.0: Würzburg meets Mainz in Dittigheim“ fand im Anschluss an den Festgottesdienst zum Patrozinium eine kirchenmusikalische Matinee statt.
Ulrike Lauer, während des Gottesdienstes selbst noch als Organistin tätig, lies hierbei den Heiligen Vitus selbst sprechen und führte in gewohnt humoristischer, fast schon kabarettistischer Weise, durch die kirchenmusikalische Matinee ohne dabei den informativen Gehalt der Ansagen zu schmälern.
Als musikalische Gäste begrüßte Lauer die Würzburger Sopranistin und Gesangspädagogin Anna Zackl sowie Thomas Drescher, ehemaliger Bezirkskantor Tauberbischofsheims und späterer Diözesanmusikdirektor des Bistums Mainz. Die Verbindung von Würzburg und Mainz in Dittigheim geht bis ins 18. Jahrhundert zurück: Damals wurde der Neubau der Pfarrkirche durch Würzburgs Fürstbischof initiiert, unter Mitfinanzierung des Mainzer Domkapitels. Eine kulturelle Allianz, die nun musikalisch fortgeführt wurde. Thomas Drescher eröffnete die Matinee mit dem feierlichen „Marche-Sortie“ von Théodore Dubois. Majestätische Akkorde und die klangliche Vielfalt der Dittigheimer Vleugels-Orgel verliehen dem Werk besondere Strahlkraft.
Höhepunkte waren die gemeinsamen Darbietungen von Zackl und Drescher. Mit Händels „Lascia ch’io pianga“ ergriff Zackl das Publikum durch ihre emotional durchdrungene Interpretation. Auch die Arie „Ombra mai fu“ aus Händels Oper „Xerxes“ zeigte das fein abgestimmte Zusammenspiel zwischen Orgel und Sopran. Zackls klare, ausdrucksstarke Stimme verlieh der barocken Schlichtheit des Stücks besonderen Glanz.
Zum Abschluss erklang Schuberts Kunstlied „Die Forelle“, bei dem Zackl von Drescher am E-Piano begleitet wurde. Ihre lebendige Interpretation wurde durch das fließende Klavierspiel eindrucksvoll untermalt. Allegorisch als Sinnbild für menschliches Ringen um die Gefahren des Alltags gedeutet, entließ das beschwingte Finale das Publikum ins anschließende Vitusfest. Das Zusammenspiel von Geschichte, Musik und Glaube zeigte einmal mehr, dass Dittigheim seine kulturellen Wurzeln lebendig hält – und der Heilige Vitus aktueller denn je ist.
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