Außen ziert das Würzburger Wappen das wehrhafte kleine Steinhaus der Gemeinde Zell am Main. Innen führt ein 656 Meter langer Stollen 70 Meter tief unter die Erde. Arbeiter haben den steinernen Gang zwischen 1907 und 1912 in den Felsen gegraben. Er reicht bis ins Herz der Trinkwasserversorgung der Stadt Würzburg.
Altertheim/Iphofen
Es ist kein "Kampf David gegen Goliath". Der mögliche Gipsabbau und das Trinkwasser sind für die Region bedeutend. Mit linken Aktivisten ist das Thema nicht diskutierbar. Irgendwann beginnt deren Protest-Tourismus. Dann rücken sie mit Reisebussen an und belagern Altertheim und Umgebung. Im Grunde wäre Knauf gut beraten, das Unternehmen ins Ausland zu verlagern. Für Unterfranken wäre das ein Schlag ins Kontor, aber das Trinkwasser ist gesichert. Ob es in 60 Jahren noch fließt, weiß angesichts des Klimawandels niemand so ganz genau. Einen Plan B fürs Trinkwasser gibt es wohl nicht. Es wird Zeit sich verstärkt darum zu kümmern.
Herr Thomas, welch ein Unsinn: linke Aktivisten belagern Altertheim. Ich schmeiß mich weg. Selten so gelacht.
Ah, also lautet ihre Argumentation, eh schon wurscht, weil wir wissen nicht was der Klimawandel so bringt? Eh egal, ob wir eventuell früher austrocknen, weil es leider leider ne Havarie gibt? Und putzig, dass sie fachliche Argumente mit Linken Aktivismus gleich setzen.
Durch die Häufigkeit, mit der Knauf in seiner Werbung beteuert, der Gipsabbau würde das Trinkwasser nicht gefährden, wird das Bergwerk nicht sicher. Der Untergrund ist und bleibt unberechenbar, zerklüftet, verworfen und dichtet das Wasser nicht zuverlässig von dem darunter liegenden Gips ab. Von 2-7 Bohrungen durch unterschiedlich starke Schichten kann man nicht auf den Untergrund im 7,1 km² großen Gelände schließen. Wie von Stadt Würzburg, TWV und Baurconsult festgestellt, wird mit dem Bergwerk viel mehr Wasser der Wasserversorgung verloren gehen, als von Knauf gehofft: Knauf spricht zwar von Verantwortung, hat aber keinerlei Strategie, wie das Wasser, das der Trinkwasserversorgung der Region wegen des Bergwerkes fehlen würde, zu den Bürgern gebracht würde, und auf wieviele Jahre. Mit der alternativlosen Wasserversorgung darf niemand spielen. Knauf darf Bergwerke dort errichten, wo kein Trinkwassereinzugsgebiet ist. Und sich der vielen Alternativen zu Naturgips-Abbau bedienen.
Übrigens scheint mir der Gipsabbau im Trinkwasserschutzgebiet ebenso u n v e r s i c h e r b a r zu sein wie Atomkraftwerke, die BWM Reiche nun als Grüne Energieerzeuger einstufen will. Da kann man nur sagen: Prost Mahlzeit und Grüner Energie- und Wirtschafts-Aufschwung in Deutschland adé.
Was bedenklich stimmt, ist, dass eine dritte Gruppe im "Spaltungsbild der Main-Post" gibt. Diese dritte Gruppe spaltet sich möglicherweise nochmals auf in am Trinkwasserschutz ohne Gipsabbau vollkommen uninteressierte Menschen einerseits und andererseits noch immer nicht ausreichend informierte Menschen gibt. Die Main-Post versucht tapfer weiter aufzuklären. Ob das bei der Anzahl der relativ geringen Leserschaft, gemessen an der Größe der betroffenen Bevölkerung, ausreicht?
"....Für Würzburg gebe es keinen Plan B, nicht einmal mit Fernwasser: „Diese Mengen sind für Nordbayern definitiv nicht verfügbar.“ ...." Also: sollte man es drauf ankommen lassen, im Falle eines Falles keinen Plan B zu haben? Wer traut sich, mit so hohem Einsatz zu zocken? Was und wem nützt ggf. eine Schadensersatzzahlung durch Knauf, wenn es kein Wasser mehr gibt? Es kann nur die eine richtige Antwort geben.
Und die heißt: Finger weg vom Erweiterten TWS-Gebiet Zell und Finger weg vom Gipsbergbau in Altertheim.
Herr Stößel, ich stimme Ihnen ebenfalls voll und ganz zu!
Wer sich neben den "makellosen" Knauf-Hochglanzauftritten: Anzeigen, Plakaten, Flyern, Posts auf Instagram und Facebook, und einer eigenen Internetseite über die Argumente der Altertheimer Bürgerinitiative gegen das Bergwerk informieren möchte, empfehle ich die Homepage: https://www.wasser-in-gefahr.de/ Leider haben die Ehrenamtlichen der Initiative weder das Geld noch den PR-Apparat den Knauf einsetzen kann. Also ein Kampf David gegen Goliath. Zumal aus dem Landratsamt immer wieder einseitig für Knauf Stellung genommen wird. Letztendlich geht es um die Sicherheit der Wasserversorgung von über 100 000 Menschen. Es ist zu hoffen, dass das Winken mit Geldscheinen die Menschen in Altertheim beim Bürgerentscheid nicht beeinflusst. Wer sich über das "makellose" Image der Firma Knauf informieren will, empfehle ich unter Wikipedia unter Knauf, Kritik nachzulesen. Es ist eben doch nicht alles Gold was glänzt.
Herr Stößel, stimme Ihnen voll und ganz zu
Überschrift: "Der Streit ... spaltet die Region Würzburg." Wohl zutreffender dann im Text: "Die Stimmung in der Bevölkerung ist gespalten." Letzteres trifft wohl deshalb zu, weil wir, die Bevölkerung, durch Hinhaltetaktik hinters Licht geführt werden, indem das LRA, zuständig für die beantragte Erweiterung des TWS-Gebietes, sich diesbezüglich seit Jahren (?) zurück hält, damit TW und GA am Ende zusammen gehen können. Insofern kann die ganze Region Würzburg gar nicht gespalten sein, da sie nicht wissen kann, wohin der Hase aus dem LRA laufen wird. Wahrscheinlich weiß das LRA inzwischen selbst nicht mehr, was es bei der Vorgabe des Chefs tun soll. Insofern sind das LRA wie das WWA und das BAB vielleicht auch gespalten und kommen uns, der Bevölkerung, vor wie der sprichwörtliche Zerrissene in Sachen Trinkwasserschutz, weil sie völlig die Orientierung in der Sache verloren haben, die auf einen Nenner zu bringen ist: Wasserschutz vor Bergbau und damit Wasserversorgung vor Profit.
Zur „offenen Kommunikation“ gehört auch: In Terminen mit der Behörde fiel öfter „das Bergwerk ist pfurztrocken“. Jetzt heißt es, das sei nur umgangssprachlich gemeint gewesen – schwierig, da es von einer KNAUF-Fachperson kam. Welcher Eindruck sollte da entstehen? In der Stadtratssitzung war von einer Sicherheit von zwei bei der langfristigen Tragfähigkeit die Rede. Im Detail heißt das 100 % Ausnutzung – keine Reserven. Auch Stadtratssitzung: Die 9 m Ton-Sulfat-Schicht als Trennung sei durchgängig. Auf Nachfrage in Altertheim: Nein, das kann nicht umfassend bestätigt werden. Bei „Minderdicken“ werde (löslicher) Gips „abdichtend“ verwendet. Zusatz: Aussage Altertheim: „Kein Anhydrit im Abbaugebiet“. Gutachten: „Anhydrit kommt in Relikten vor.“ Was gilt? Anhydrit quillt schon bei wenig Wasser, verursacht Spannungen, kann zu Lockerung und Einsturz führen. Deshalb ist Trockenheit und Abdichtung essenziell – in einem Bergwerk, das im Voll-Dieselbetrieb starten und später volllaufen soll???
Wer den Song „Wir können Geld nicht essen“ hören mag: Er ist hier https://youtu.be/8OVgC1VuVEE und auf den gängigen Musik-Plattformen. „Wir können Geld nicht essen, wir können Staub nicht trinken. Statt die Zukunft zu verwetten, lasst uns die Zukunft einfach retten“. Die ebenfalls im Artikel genannte Petition ist hier zu finden: https://www.change.org/p/trinkwasserversorgung-für-würzburg-und-landkreis-in-gefahr-gipsbergwerk-stoppen
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